KI-Update kompakt: Optimus, Google Atomstrom, digitale Angriffe, Counter-Strike

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Bei Teslas "We, Robot"-Veranstaltung, die zur Vorstellung zweier autonom fahrender Autos diente, unterhielten Optimus-Roboter das Publikum. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese Roboter ferngesteuert waren. Die Roboter zeigten ein zu menschliches Verhalten, wie sofortige Antworten ohne Verzögerung und sichere Bewegungen in dunkler Umgebung. Ein Video aus dem Jahr 2023 zeigt, wie die Fernsteuerung funktioniert.

Die Roboter reichten Getränke, spielten Pantomime und führten Gespräche. Auffällig war die fehlende Latenz bei Antworten und ein Versprecher beim Wort "autonomous", was für ein KI-gesteuertes System untypisch wäre. Auch ein einstudierter Tanz der Roboter in einem Glaskasten wurde präsentiert.

Die Besucher des Events waren laut The Verge wenig ĂĽberrascht von der menschlichen Fernsteuerung der Roboter.

Google plant, fĂĽr den hohen Stromverbrauch seiner KI-Rechenzentren auf neue Atomreaktoren zu setzen. Das Unternehmen hat einen Vertrag mit Kairos Power geschlossen, um die Entwicklung von Small Modular Reactors (SMR) mit SalzkĂĽhlung zu beschleunigen. Google verpflichtet sich, die gesamte Stromproduktion mehrerer Kairos-SMR fĂĽr eine nicht genannte Zeit zu kaufen, bis zu 500 Megawatt Leistung.

Der erste Reaktor soll 2030 mit 50 Megawatt Leistung in Betrieb gehen. Bis 2035 sollen sechs weitere Reaktoren mit je 75 Megawatt an anderen US-Standorten folgen. Google erhofft sich durch die geringere Größe und das modulare Design kürzere Bauzeiten und mehr mögliche Standorte.

Der steigende Strombedarf für KI-Rechenzentren führt zu Engpässen bei Ausrüstung wie Trafos, Schaltern und Generatoren. Immobilienspezialist CBRE rechnet mit Vorlaufzeiten von bis zu vier Jahren für Stromanschlüsse. OpenAI plant sogar mehrere 5-Gigawatt-Rechenzentren in den USA.

Die Chefs der deutschen Geheimdienste haben bei einer öffentlichen Anhörung im Bundestag ein ernstes Lagebild gezeichnet. BND-Präsident Bruno Kahl sieht Deutschland in einer direkten Auseinandersetzung mit Russland. Russische Geheimdienste würden als "Speerspitze im hybriden Kampf" agieren und auch Cyberattacken einsetzen.

Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang warnt vor einem "veritablen Hurrikan" an Bedrohungen. Russland nutze seinen "kompletten Werkzeugkasten" von Einflussnahme über Cyberangriffe bis hin zu Sabotage. Auch Kriminelle würden als Proxies eingesetzt, etwa bei Drohneneinsätzen.

Die Dienste fordern angesichts der Lage mehr Befugnisse und den Einsatz von KI. Der Verfassungsschutz will zudem auf Internetplattformen aktiv sein, um sich radikalisierende Einzeltäter identifizieren zu können.

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Forscher haben ein KI-Modell namens "DIAMOND" (Diffusion for World Modeling) entwickelt, das Counter-Strike: Global Offensive (CS:GO) innerhalb eines neuronalen Netzwerks simulieren kann. Die Simulation läuft auf einer einzelnen Nvidia RTX 3090 Grafikkarte mit zehn Bildern pro Sekunde (FPS).

Das Modell wurde mit nur 87 Stunden CS:GO-Gameplay-Daten trainiert, was 0,5 Prozent der Datenmenge ähnlicher Projekte entspricht. Es nutzt einen Transformer-basierten Ansatz, der Spielerbewegungen als "Token" behandelt und durch autoregressive Vorhersage die nächste Bewegung basierend auf vorherigen Sequenzen vorhersagt.

Trotz beeindruckender Leistungen zeigt das Modell noch zahlreiche Limitierungen und Glitches, wie unendliches Springen der Spieler. Die Forscher erwarten Verbesserungen durch mehr Daten und Rechenleistung. Sie sehen Potenzial für KI-Modelle, die sich in komplexen realen Umgebungen bewegen können.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Adobe hat auf seiner MAX-Konferenz neue KI-Funktionen für seine Produkte vorgestellt. Dazu gehört das bereits bekannte Text-to-Video-Modell Firefly für Adobe Premiere Pro, mit dem sich Videos per Textbeschreibung generieren oder bearbeiten lassen. Für Photoshop wurden KI-gestützte Werkzeuge wie automatische Objektentfernung und Bilderweiterung angekündigt.

Adobe betont, dass die Modelle nur mit lizenzierten Inhalten trainiert wurden, um kommerzielle Sicherheit zu gewährleisten. KI-generierte Inhalte sollen mit "Content Credentials" versehen werden, die Auskunft über die Entstehung geben.

Dario Amodei, CEO des KI-Unternehmens Anthropic, hat in einem Essay seine Vision einer Welt mit extrem leistungsfähiger KI skizziert. Er hält die Entwicklung einer Artificial General Intelligence (AGI) möglicherweise schon 2026 für denkbar, räumt aber ein, dass es auch deutlich länger dauern könnte.

Amodei skizziert eine Zukunft, in der AGI innerhalb weniger Jahre nach ihrer Entwicklung revolutionäre Fortschritte in Bereichen wie Medizin, Neurowissenschaften und Armutsbekämpfung ermöglicht. Er spekuliert über die Heilung der meisten Krankheiten, die Verdopplung der menschlichen Lebenserwartung und bahnbrechende Entwicklungen in Wirtschaft und Klimaschutz.

Der Anthropic-CEO will sich dabei von vollmundigen KI-Versprechen abgrenzen und nicht als "Propagandist" wahrgenommen werden oder den Eindruck erwecken, von Risiken ablenken zu wollen. Er betont, dass er die Risiken als einziges Hindernis für eine grundsätzlich positive Zukunft sieht.

Kritisch betrachtet lesen sich Amodeis Visionen trotz seiner Vorbehalte wie utopische Zukunftsszenarien. Der Zeitpunkt der Veröffentlichung des Essays könnte zudem kein Zufall sein: Anthropic sucht derzeit neue Investoren für eine Finanzierungsrunde mit einer anvisierten Bewertung von bis zu 40 Milliarden US-Dollar.

(igr)