KI-Update kompakt: re:publica, OpenAI, Project Graymatter, KI-Gesichtserkennung

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Die 17. Ausgabe der Digitalkonferenz re:publica widmete sich Themen wie KI, Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Dabei wurde KI sehr nüchtern und differenziert betrachtet, trotz des allgegenwärtigen Hypes um diese Technologie.

Die Vorträge behandelten den Einsatz von KI in verschiedenen Anwendungsbereichen, von der Trauerarbeit über das Urheberrecht bis hin zu Ethik beim Hacken und der Archivarbeit. Auch die Perspektive der Beschäftigten, deren Jobs potenziell durch KI ersetzt werden könnten, wurde beleuchtet. Dabei zeigte sich, dass sich insbesondere die oft schlecht bezahlte und wenig anerkannte Care-Arbeit nur marginal durch KI ersetzen lässt.

Mitveranstalter Johnny Haeusler thematisierte in seiner Rede Femizide und appellierte an Männer, Feministen zu werden. Frauen leisten mehr Care-Arbeit und werden häufiger Opfer von Gewalt.

Markus Beckedahl, ebenfalls Mitveranstalter, stellte das Rekordprogramm mit über 800 Sessions vor. Er übte Kritik am schleppenden Glasfaserausbau in Deutschland, der fehlenden KI-Expertise in der Politik und daran, dass Google für fehlerhafte Ergebnisse seiner neuen Suche gerade stehen müsse.

Die re:publica bot auch Raum für Tech-Unternehmen wie Google und TikTok. Letztere erklärten, wie sie die Integrität von Wahlen sicherstellen wollen.

Die an Jugendliche und junge Erwachsene gerichtete Tincon nimmt einen immer größeren Platz auf der re:publica ein. Ein wichtiger Schwerpunkt war dabei die politische Bildung, gerade mit Blick auf die anstehenden Europawahlen, bei denen erstmals 16-Jährige wählen dürfen.

Helen Toner und Tasha McCauley, ehemalige OpenAI-Vorstandsmitglieder, waren maßgeblich an der Entlassung von CEO Sam Altman beteiligt. Sie werfen ihm nun vor, die Aufsicht untergraben und eine "toxische Lügenkultur" gepflegt zu haben. Sie halten OpenAI für nicht selbstregulierungsfähig und fordern stärkere Eingriffe der Regulierer.

Die Entwicklungen seit Altmans Rückkehr, sein Vorstandsplatz und der Abgang von Sicherheitsforschern würden OpenAI in schlechtem Licht erscheinen lassen. Zuletzt wurde bekannt, dass das Unternehmen Knebelverträge einsetzte, um Kritik von Ex-Mitarbeitern zu unterbinden.

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Apple wird auf der WWDC einen eigenen KI-Ansatz vorstellen, der sich auf Alltagsanwendungen konzentriert, berichtet Bloomberg-Reporter Mark Gurman. Im Mittelpunkt steht "Project Greymatter" – KI-Tools, die in Kernanwendungen wie Safari, Fotos und Notizen integriert werden.

Geplant sind etwa KI-gestützte Fotobearbeitung, verbesserte Suche, automatische Antwortvorschläge und ein Siri-Upgrade. Eine ChatGPT-Integration für iOS18 soll durch eine Partnerschaft mit OpenAI ermöglicht werden, während Apple selbst an einem Chatbot arbeitet. Insgesamt steht die Apple-KI laut Gurman unter dem Motto "Aufholen statt Überholen".

Laut einer Studie für Bertelsmann experimentieren Medienunternehmen mit generativer KI, um Prozesse zu beschleunigen, Inhalte zu schaffen und Services zu ermöglichen.

Anwendungsbeispiele sind die Unterstützung beim Verfassen von Drehbüchern und Nachrichten, Bildgenerierung, Postproduktion sowie Marketingautomatisierung. Auch in der Musik gibt es Ansätze zum Komponieren und Produzieren.

Die Technologie stehe noch am Anfang. Perspektivisch gebe es Potenzial für personalisierte, interaktive Medienprodukte. Dies erfordere neben technologischen Fortschritten aber auch die Bewältigung ethischer Herausforderungen und Regulierung.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Das KI-Startup xAI von Elon Musk hat eine Finanzierung von sechs Milliarden US-Dollar erhalten. Die Mittel sollen die Markteinführung erster Produkte, den Aufbau einer fortschrittlichen Infrastruktur und die Beschleunigung von Forschung und Entwicklung ermöglichen.

Musk plant für xAI den Bau des weltweit größten Supercomputers, der mindestens viermal so groß sein soll wie jene von Meta. Er soll bis Herbst 2025 betriebsbereit sein und die nächste Version des KI-Chatbots Grok betreiben.

Die milliardenschwere Geldspritze verdeutlicht die gewaltigen Summen, die allein für Hardware im verschärften KI-Wettbewerb benötigt werden. Neben den Investitionen der großen Tech-Konzerne fließen auch Milliarden in KI-Startups.

In Großbritannien kam es zu Fehlern in Gesichtserkennungssoftware, die Menschen zu Unrecht als Kriminelle beschuldigte. Ein Mann wurde fälschlich als gesuchte Person identifiziert und festgehalten. Eine Frau erhielt aufgrund einer Fehlidentifizierung fälschlich Hausverbot in einer Ladenkette.

Bürgerrechtsgruppen äußern große Bedenken zur Genauigkeit der Live-Gesichtserkennung, insbesondere bei Menschen mit dunkler Hautfarbe. Sie fordern einen Stopp und wollen Betroffene bei Klagen unterstützen.

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Die EU will den Einsatz durch Behörden mit dem AI Act stark beschränken. In den USA haben mehrere Städte und Bundesstaaten den Einsatz nach Fehlidentifizierungen verboten. Die britische Regierung plant eine eigene Strategie zur Gesichtserkennung.

Ein Forschungsteam der University of Washington hat ein Headset mit KI aufgerüstet, um damit einer einzelnen Person in einer Menschenmenge gezielt zuhören zu können. Das funktioniert in Echtzeit, in Bewegung und in lauten Umgebungen.

Das System "Target Speech Hearing" (TSH) registriert die Stimme eines Menschen für wenige Sekunden. Danach blendet es alle anderen Geräusche aus und gibt nur noch die Stimme des geloggten Sprechers wieder.

Zur Nutzung muss man den Kopf kurz auf den Sprecher ausrichten und einen Knopf drücken. Die KI analysiert dann das Stimmmuster und merkt sich die Stimme. Je länger sie zuhört, desto besser wird die Erkennung.

Tests mit Probanden bewerteten die Klarheit der gefilterten Stimme doppelt so gut wie ungefilterte Audiodaten. Kleinere Probleme wie die Beschränkung auf einen Sprecher gibt es noch. Die Ergebnisse sollen nun auf Hörgeräte angewendet werden.

(igr)