KI-basiertes Rettungssystem kann Menschen vor dem Ertrinken retten
Eine Künstliche Intelligenz und autonome Rettungsboote sollen Rettungsschwimmer ersetzen können. Die Reaktionszeit des Systems soll kurz sein.

Autonome Rettungsboote fahren zu Notfällen auf dem Wasser.
(Bild: Yu Daoyang)
Ein chinesisches Forschungsteam des Hefei Institutes of Physical Science der Chinese Academy of Sciences hat ein auf KĂĽnstlicher Intelligenz (KI) basierendes, robotisches System zur Rettung von ertrinkenden Menschen in Badeseen entwickelt. Das System wurde Ende Oktober an einem See in der zentralchinesischen Provinz Henan in Betrieb genommen.
Strände und Badeseen werden klassischerweise von Rettungsschwimmern überwacht. Das birgt jedoch Probleme, denn nicht jeder Badesee kann durchgängig beobachtet werden. Zudem müssen die Rettungsschwimmer meist einen großen Abschnitt überwachen. Das erfordert eine gute Sicht, eine dauerhaft hohe Konzentration sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei Vorfällen. Das ist allerdings nicht immer gegeben.
Das chinesische Forschungsteam hat die Überwachung und Rettung von Ertrinkenden durch den Einsatz von KI, Robotik und Big Data automatisiert. Kern des Systems sind mehr als 100 Kameras, die optisch und per Wärmebildern einen See oder Strandabschnitt überwachen. Sie nehmen in Echtzeit selbst kleinste Bewegungen auf der Wasseroberfläche wahr. Eine KI ermittelt aus den Kamerabildern per Bilderkennung, ob ein Mensch auf dem Wasser gerade in Not geraten ist und zu ertrinken droht.
Autonome Rettungsboote
Das System berechnet den genauen Standort des in Not geratenen Menschen und leitet Rettungsmaßnahmen ein. Dazu gehören etwa autonome Roboterrettungsboote (Unmanned Surface Vehicles – USV). Die USVs werden allerdings zunächst von einem Menschen aus der Ferne manuell präzise an die Standortkoordinaten des Vorfalls gesteuert. Beim Ziel angekommen, schalten die Boote auf volle Autonomie um und beginnen selbstständig mit den Rettungsmaßnahmen. Die Operatoren überwachen dabei den Rettungsvorgang, der unter nur minimalen menschlichen Eingriffen erfolgt.
Das Forschungsteam ist sich sicher, dass durch den Einsatz des KI-basierten Rettungssystems viele Menschen besser vor dem Ertrinken gerettet werden können. Dabei betonen sie vor allem die kurze Reaktionszeit des Systems. Ertrinkende können schneller erfasst und Hilfe kann zügiger an den Notfallort geschickt werden.
(olb)