KI in China: Apple angeblich in Gesprächen mit ByteDance und Tencent
Die Einführung der Apple Intelligence in China wird für Apple zur großen Herausforderung. Jetzt gebe es Gespräche mit zwei potenziellen Partnern.
Apple befindet sich laut einem Medienbericht in Gesprächen mit den chinesischen Tech-Unternehmen Tencent und ByteDance, um einen Partner zu finden, mit dem der iPhone-Hersteller seine Künstliche Intelligenz auch in China an den Start bringen kann. Bislang gestaltet sich die Suche nach einer Lösung für den Markteintritt in Fernost schwierig. Ein erster Versuch mit einem anderen KI-Anbieter ist offenbar gescheitert. China lässt generative KI-Dienste nur nach vorheriger behördlicher Genehmigung zu. Hierfür benötigt Apple offenbar einen lokalen Partner.
Während Apple-Kunden im Gebiet der Europäischen Union aufatmen können, seitdem Apple eine KI-Einführung im April 2025 in Aussicht gestellt hat, müssen Chinesen weiterhin bangen. Dabei ist der Wettbewerbsdruck laut Analysten besonders in China sehr hoch. Erstens gebe es dort diverse heimische Hersteller, die bereits ein großes Augenmerk auf KI-Funktionen lenken. Zweitens ist dadurch auch die Erwartung der Kunden mit Blick auf KI sehr hoch. Apples Smartphone-Verkäufe waren im dritten Quartal leicht rückläufig, während Mitbewerber wie Huawei deutliche Zugewinne verzeichneten.
Erster Versuch mit Baidu gescheitert
Laut der US-Nachrichtenagentur Reuters befindet sich Apple aktuell in frühen Gesprächen mit ByteDance und Tencent, die beide KI-Sprachmodelle entwickelt haben, die zu den größten am chinesischen Markt gehören. Die KI von ByteDance heißt Doubao, die von Tencent Hunyuan. Mit dem dritten im Bunde, Baidu, habe Apple bereits Gespräche geführt. Diese endeten laut Reuters aber erfolglos, da Baidu iPhone-Nutzerdaten verlangt habe, um sein KI-Modell zu trainieren – dies habe Apple, das bei seiner Apple Intelligence vor allem den Datenschutz hervorhebt, in der geforderten Form abgelehnt.
Anfang des Monats war bekannt geworden, dass Apple und Baidu bereits dabei gewesen sein sollen, den Ernie-Bot fĂĽr die Belange des iPhones anzupassen. Dabei habe es aber neben den Unstimmigkeiten der beiden Partner auch technische Probleme gegeben, weil Ernie Befehle nicht richtig verstanden habe oder keine passenden Antworten lieferte.
OpenAI kann Apple nicht helfen
Apples internationaler Partner, ChatGPT von OpenAI, verfügt wie Apple in China über keine Zulassung. Generell soll die angestrebte Zusammenarbeit in China aber über die Kooperation mit OpenAI hinausgehen. Die US-Techpublikation The Information berichtete unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass Baidus Sprachmodell bei Apple sowohl lokal als auch in der Cloud implementiert werden sollte. ChatGPT wird in der Apple Intelligence hingegen nur ergänzend angeboten. Anfragen, die die KI Apples nicht beantworten kann, können auf Wunsch des Nutzers und mit Absicherung der Daten an das Sprachmodell von OpenAI weitergeleitet werden.
(mki)