KI-Update kompakt: OpenAI vs. Bytedance, Deloitte, GPT-4.5, KI-Kuscheltier

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI hat den Zugang von Bytedance, dem Mutterkonzern von Tiktok, zu ChatGPT über die API gesperrt. Laut eines Berichts soll Bytedance gegen die Nutzungsbedingungen von OpenAI verstoßen haben, indem es Daten abgriff, um einen chinesischen Chatbot namens Doubao im Rahmen des "Project Seed" aufzubauen.

Die Dokumente zeigen, dass Bytedance über seine Microsoft-Partnerschaft auf die API zugegriffen hat, was möglicherweise auch gegen Microsofts Nutzungsbedingungen verstößt. OpenAI bestätigte, dass es den Fall untersucht und den Account von Bytedance löschen wird, falls sich herausstellt, dass das Unternehmen Daten unrechtmäßig verwendet hat. Bytedance behauptet jedoch, dass es nur in der Anfangsphase der Entwicklung von Doubao GPT-generierte Daten zur Annotation verwendet habe und als lizenzierter Microsoft-Partner berechtigt sei, GPT-Modelle einzusetzen.

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Deloitte setzt Künstliche Intelligenz ein, um seine wachsende Belegschaft optimal einzusetzen. Der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungskonzern hat seit dem vergangenen Jahr weltweit fast 130.000 Menschen eingestellt, während gleichzeitig tausende Stellen abgebaut wurden. KI-Technologie soll nun dabei helfen, Mitarbeiter aus weniger ausgelasteten Bereichen in Abteilungen zu versetzen, in denen ihre Arbeitskraft besser genutzt werden kann.

Bisher wurde KI von Unternehmen wie Deloitte hauptsächlich eingesetzt, um zeitaufwendige und sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren, etwa die Vorbereitung von Dokumenten für Meetings oder die Sammlung von Daten für Kunden. Diese Aufgaben wurden zuvor von neu eingestellten Mitarbeitern erledigt, die jetzt von der KI abgelöst werden. Der Einsatz von KI im Personalmanagement zeigt das wachsende Vertrauen in die Technologie und die Notwendigkeit, sie angesichts des rasanten Wachstums des Unternehmens einzusetzen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

In der KI-Branche brodelt die Gerüchteküche: OpenAI könnte noch im Dezember sein neues Modell GPT-4.5 veröffentlichen und damit Googles Gemini Paroli bieten. Der Leak-Account "Jimmy Apples", der bereits einige korrekte Informationen über OpenAI-Interna verbreitete, spekulierte Anfang Dezember über eine mögliche Veröffentlichung. Zudem berichten Benutzer, dass ChatGPT in Chats auf Anfragen nach dem API-Zugriff antwortet, er greife auf "GPT-4.5-turbo" zu.

Ein angeblicher Screenshot der Preise für GPT-4.5 zeigt, dass das neue Modell Text, Bilder, Audio, Video und 3D unterstützen und komplexe logische Aufgaben lösen könnte. Allerdings bezeichnet OpenAI CEO Sam Altman diesen Screenshot als Fake. Schon im März hatte der CTO von Microsoft Deutschland, Andreas Braun, über die Arbeit von OpenAI an multimodalen Modellen mit Videogenerierung berichtet. Diese Information wurde später im Zusammenhang mit dem "Projekt Arrakis" wiederholt.

Obwohl Projekt Arrakis angeblich gescheitert ist, könnte die Arbeit daran in neue Modelle wie "Gobi" eingeflossen sein, das ebenfalls Video unterstützen soll und möglicherweise GPT-4.5 oder GPT-5 werden könnte. OpenAI hat bereits KI-Systeme vorgestellt, die Text in 3D-Modelle umwandeln können. Sollten die Gerüchte stimmen, wäre GPT-4.5 ein großer Schritt in Richtung Multimodalität und würde Googles Gemini Ultra Konkurrenz machen.

Wer nicht auf GPT-4.5 warten will, kann seine generierten Ergebnisse schon jetzt mit OpenAIs neuem Prompting-Guide verbessern. Der Guide enthält sechs Strategien: klare Anweisungen geben, Referenztext bereitstellen, komplexe Aufgaben in Unteraufgaben unterteilen, dem Modell Zeit zum "Nachdenken" geben, externe Tools verwenden und gezielte Auswertungen durchführen. Die Anwendung dieser Tipps kann dazu beitragen, effektivere und genauere Antworten von den Modellen zu erhalten.

Insbesondere empfiehlt OpenAI, häufig verwendete Prompts durch gezielte Auswertungen zu evaluieren. Hierfür steht die Open-Source-Software Evals zur Verfügung. Weitere Prompting-Tipps sind auch von Microsoft, Google und diversen unabhängigen Anbietern erhältlich.

Google hat MedLM vorgestellt, eine Sammlung von spezialisierten generativen KI-Modellen für den Gesundheitsbereich. Die Modelle sind auf der Vertex-AI-Plattform für Kunden in den USA erhältlich und werden in ausgewählten Märkten außerhalb der USA als Vorschau angeboten. MedLM basiert auf Med-PaLM 2, das zu den zwei besten Modellen in medizinischen Text-Benchmarks zählt.

Google hat MedLM bereits mit großen Unternehmen wie HCA Healthcare, BenchSci, Accenture und Deloitte getestet. In den kommenden Monaten plant das Unternehmen, Gemini-basierte Modelle in das Angebot zu integrieren.

Die MedLM-Modelle könnten laut Google verschiedene Anwendungsbereiche im Gesundheitswesen verbessern, etwa die Verarbeitung klinischer Dokumente beschleunigen, die Arzneimittelentwicklung unterstützen und patientenorientierte Chatbots optimieren.

Curio, ein Spielzeugunternehmen, verkauft Plüschtiere, die mit Kindern im Alter von drei bis zwölf Jahren via KI kommunizieren. Die KI-Spielzeuge sammeln Daten über das Verhalten und die Interaktionen der Kinder und sind mit Mikrofon und Lautsprecher ausgestattet. Anfragen der Kinder werden über ein WLAN-Modul an Microsofts Azure-Cloud-Server weitergeleitet, wo ein Sprachmodell von OpenAI als Dienstleister für Curio arbeitet. Die Antworten werden dann an das Stofftier zurückgesendet, das mit kindlicher Stimme antwortet.

Curio kooperiert mit SuperAwesome, einer Tochtergesellschaft von Epic Games, dem Entwickler von Fortnite. Eltern können Transkripte der Gespräche zwischen ihrem Kind und dem KI-Plüschtier über eine App einsehen. Laut Curios Datenschutzerklärung werden die transkribierten Gespräche für 90 Tage gespeichert und ausgewertet, um das Angebot zu verbessern. Eltern haben die Möglichkeit, der Erfassung bestimmter Daten per Opt-out zu widersprechen.

Das Unternehmen hat anscheinend bislang nicht alle Produkt- und Sicherheitstests abgeschlossen, da auf der Werbeseite das "Beta"-Logo zu sehen ist. Informationen über die Daten, mit denen die Sprachmodelle trainiert wurden und Details zu den Content-Filtern fehlen. Die KI-Kuscheltiere sind bisher nur in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und Großbritannien erhältlich.

Eine Untersuchung von Salesforce in Zusammenarbeit mit YouGov zeigt, dass viele Angestellte generative KI in "ethisch fragwürdiger" Weise verwenden. Die Studie befragte über 14.000 Arbeitnehmer in 14 Ländern und betont die Notwendigkeit klarer Richtlinien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI am Arbeitsplatz. Laut Umfrage gaben 64 Prozent der KI-nutzenden Arbeitnehmer KI-generierte Arbeit als eigene aus, während 41 Prozent ihre Fähigkeiten im Umgang mit generativer KI aufbauschten, um Vorteile am Arbeitsplatz zu erlangen.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass fast sieben von zehn Arbeitnehmern weltweit noch nie eine Schulung zum sicheren und ethischen Einsatz von generativer KI erhalten haben. Zudem haben viele Arbeitgeber keine klare Position zum generativen Einsatz von KI.

(igr)