KVM-Backend für VirtualBox ist da

Statt dem eigenen Linux-Kernel-Modul lässt sich VirtualBox jetzt mit einem KVM-Backend einsetzen. Das stammt aber nicht von Oracle, sondern Cyberus aus Dresden.

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(Bild: iX)

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Ein neues KVM-Backend für VirtualBox – Cyberus Technology aus Dresden verknüpft Oracles Virtualisierungssoftware mit dem Hypervisor des Linux-Kernels. Ansonsten nutzt VirtualBox standardmäßig ein eigenes Kernel-Modul, das mit dem KVM-Backend nicht mehr nötig ist.

Welchen Vorteil versprechen die Entwickler durch den Umstieg? Das Projekt entstand aus den Anforderungen der Kunden von Cyberus, die meist Windows als Gastsystem einsetzen. Viele der Virtualisierungsfunktionen des Betriebssystems, insbesondere im Security-Bereich, setzen den Support durch den Hypervisor voraus. Dieser sei durch KVM besser gegeben, so die Ankündigung. Auch viele aktuelle Hardware-Features für die Virtualisierung seien durch VirtualBox standardmäßig nicht gut unterstützt, von KVM hingegen schon.

Hinzu kommt, dass sich mit dem KVM-Backend VirtualBox parallel mit QEMU oder dem Cloud Hypervisor einsetzen lässt. Den Entwicklern schwebt vor, dass virtuelle Desktop-Systeme für Anwender in VirtualBox laufen, während Administratoren sicherheitskritische Dienste in einer VM mit einem der anderen VMM umsetzen. Generell verspricht sich Cyberus schnellere VMs, weist aber gleichzeitig darauf hin, dass die Performance abhängig vom spezifischen Workload stark variieren kann.

Es handelt sich um den ersten offiziellen Release des Projekts, das die Entwickler dieses Jahr noch deutlich ausbauen wollen. Es steht ab sofort frei als Open-Source-Software auf GitHub bereit. Interessierte Nutzer müssen VirtualBox fürs KVM-Backend jedoch selbst aus den Quellen bauen, fertige Pakete stehen nicht bereit. Eine Anleitung hierfür findet sich ebenfalls auf GitHub. Cyberus offeriert kommerziell Support für Unternehmen.

(fo)