Kabel Deutschland: Börsengang statt Verkauf

Laut britischen Medienberichten soll der Kabelnetzbetreiber doch nicht verkauft werden, stattdessen plane der Haupteigner Providence Equity nun den Börsengang des Unternehmens.

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Von
  • Andreas Beier

Der Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland (KDG) wird laut britischen Medienberichten vom Samstag doch nicht verkauft. Die US-Beteiligungsgesellschaft Providence Equity als Haupteigentümer hat demnach mehrere Übernahmeangebote von konkurrierenden Investorengruppen abgelehnt. Mindestens fünf Interessenten sollen Gebote in Höhe von rund sechs Milliarden Euro für KDG abgegeben haben. Der Kabelnetzbetreiber hatte sich dazu nicht geäußert. In den vergangenen Wochen war über ein Bieterrennen spekuliert worden.

Providence plant den Berichten zufolge nun einen Börsengang. Damit würden die Besitzer mehr Geld bekommen als mit einem Verkauf, werden Vertraute des Geschäfts zitiert. Der Schritt solle in den kommenden Tagen bekanntgegeben werden.

Mit dem Börsengang will Providence laut den Medienberichten etwa eine Milliarde Euro einspielen, gleichzeitig aber Haupteigentümer bleiben. Wann dies geschehen soll, wurde nicht berichtet. Die Finanzinstitute Morgan Stanley, Deutsche Bank, UBS und JP Morgan seien damit betraut. Falls der Börsengang mit diesen Vorgaben anläuft, wäre dies die größte Kapitalbeschaffung einer Beteiligungsgesellschaft seit Beginn der Kreditkrise.

Der Umsatz des Kabelnetzbetreibers kletterte in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2009/2010 (31. März) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,3 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente KDG 23,1 Millionen Euro – nach einem Verlust von 46,8 Millionen Euro im Vorjahr. (dpa) / (adb)