Kabel Deutschland überträgt Leichtathletik-WM in HD

Hochauflösende Bilder der am 15. August in Berlin beginnenden Leichtathletik-Weltmeisterschaften werden bei Deutschlands größtem Kabelnetzprovider mit jedem HDTV-tauglichen DVB-C-Receiver empfangbar sein.

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Von
  • Nico Jurran

Nachdem sich einige Fans hochaufgelöster Fernsehbilder gerade noch darüber ärgerten, dass für den Empfang des jüngst von Astra angekündigte HD+-Angebots spezielle HDTV-Receiver nötig sein sollen, kommt von Kabel Deutschland (KDG) nun eine versöhnlich stimmende Mitteilung: Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber erklärte gegenüber heise online, dass ein Großteil seiner Kunden die vom 15. bis 23. August 2009 in Berlin stattfindende Leichtathletik-WM unverschlüsselt in HD genießen kann.

Noch im Mai schien es, als würden lediglich Sat-TV-Gucker und Kabel-TV-Kunden von Unitymedia, Kabel BW und Netcologne die HDTV-Ausstrahlung des globalen Sportereignisses sehen können. Die Einschränkung auf einen "Großteil" der KDG-Kunden ist mit den unterschiedlichen Ausbaugraden in einzelnen Teilen des Providernetzes beziehungsweise mit eventuellen Schwierigkeiten durch Hausverteilungsanlagen zu erklären.

Da die H.264-komprimierten HD-Fernsehbilder im Vollbildformat 720p (mit 1280 × 720 Bildpunkten) im Rahmen eines Testbetriebs der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF zur Verfügung gestellt werden, findet die Übertragung unverschlüsselt statt. Zum Empfang reicht somit ein beliebiger HDTV-tauglicher DVB-C-Receiver aus. Ebenso ist es möglich, die HDTV-Sendungen zur Leichtathletik-WM über einen PC mit eingebauter DVB-C-Empfangskarte anzuschauen und zu speichern. Spezielle HDTV-taugliche Karten sind für den Empfang nicht nötig; um den HDTV-Datenstrom dekodieren zu können, muss jedoch ein H.264-Decoder auf dem System installiert sein, den die TV-Anwendung nutzen kann. Neuere Karten werden häufig mit diese Software-Decodern ausgeliefert.

Auch wenn das HDTV-Format 720p50 mit 1280 × 720 Bildpunkten gegenüber seinem großen Bruder 1080i50 (1920 × 1080 Bildpunkte) die geringere Auflösung hat, kann es doch in einer Hinsicht punkten: Da hier 50 Voll- statt Halbbilder pro Sekunde zu sehen sind, lassen sich Bewegungen feiner auflösen ("zeitliche Auflösung", siehe auch den Artikel "Das bessere HDTV?!" in c't 22/07, S. 174). Problematisch wird es jedoch, wenn die Bilder im Format 1080i produziert wurden. Diese Kombination ist ungünstig: Bewegte Bilder sind nicht so scharf, wie sie bei echten 720p-Produktionen sein könnten, und die Detailauflösung bei statischen Bildern ist niedriger als bei einer 1080i-Ausstrahlung. Das Problem würde sich erledigen, wenn gleich in 1080p produziert würde; bislang hat allerdings noch kein Sender diesbezüglich konkrete Pläne geäußert (nij)