Kaffeehauskette Starbucks plant NFT-Kollektion

Immer mehr große Unternehmen entdecken Blockchain-Technik für ihr Marketing. Nun will auch Starbucks eine Kollektion nicht-fungibler Token herausbringen.

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Die Kaffeehauskette Starbucks plant, bei ihren Marketingbemühungen auch Blockchain-Technik einzusetzen. Den Beginn soll noch in diesem Jahr eine Kollektion von nicht-fungiblen Tokens (NFTs) machen. Dabei geht es dem Unternehmen zufolge nicht nur um den Verkauf von Sammelbildern mit Blockchainurkunde, die Token sollen zugleich auch als eine Art Eintrittspass für eine exklusive Community dienen. Diese solle dann Zugang zu besonderen Inhalten, Vorteilsleistungen oder Veranstaltungen bekommen.

Auf welcher Blockchain die NFTs erscheinen, ist noch offen. Der Blogbeitrag des Unternehmens spricht von einem "Multichain-Ansatz". Auf jeden Fall wolle man auf nachhaltige Technik setzen, was wohl heißt, dass Kryptowährungen mit stromhungrigen Proof-of-Work-Verfahren als technische Basis außen vor bleiben. Mit der ersten NFT-Sammlung solle dann auch die Grundlage für ein Web3-Ökosystem geschaffen werden, auf dem weitere Kollektionen und sonstige Digitalmarketingaktionen folgen können.

Wie Techcrunch schreibt, suche das derzeit vom Interims-CEO Howard Schultz geführte Unternehmen auch einen neuen Chef, der unter anderem mit den Potenzialen der Web3-Technologien vertraut sei. NFTs sehe man als Chance auf einen eigenen Geschäftszweig, der auch abseits der Kaffeestube Umsätze generieren könne.

NFT steht für nicht-fungible Token. Anders als bei den Einheiten einer Kryptowährung wie Bitcoin oder Ether handelt es sich hier Einträge in ein Blockchain-Kassenbuch, die nicht austauschbar sein sollen. Die ursprüngliche Idee ist, mit solchen Tokens Besitz einer Sache oder eines Rechts abzubilden, was etwa Fahrzeugpapiere oder Eintrittskarten mit Platzreservierung ergeben könnte. Momentan werden vor allem NFTs auf digitale Bilder aufgelegt und schwunghaft gehandelt, wobei sich an der verlustlosen Kopierbarkeit dieser Bilder nichts ändert. Meist wird in der Blockchain-Urkunde auch nur eine URL mit dem Ablageort der Bilder eingetragen, weil eine direkte Hinterlegung onchain zumindest bei Ethereum viel zu teuer ist.

Bei den erfolgreichen Kollektionen wie dem Bored Ape Yacht Club stehen auch weniger die technischen Eigenschaften im Vordergrund – es ist eher ein Phänomen geschickten Digitalmarketings. Auf den Hype springen auch gern Prominente wie zuletzt Elon Musk auf. Die NFTs sollen Eintrittskarte zu einer ganzen Erlebniswelt werden, gern als Metaverse bezeichnet. Erst am vergangenen Wochenende konnten die Macher des Affenbildchen-Clubs bei einem Verkauf von virtuellem Land für ein Spiel umgerechnet 320 Millionen US-Dollar einnehmen, wie Bloomberg berichtete.

Der Verkauf sorgte für derart viele Transaktionen, dass das Ethereum-Netzwerk an seine Verarbeitungsgrenzen kam und die Gebühren pro Transaktion zeitweise bis auf tausende US-Dollar sprangen. Yuga Labs entschuldigte sich inzwischen für den rahmensprengenden Ablauf des Verkaufs.

Zahlreiche große Unternehmen haben diese Form des Marketings mit Blockchaintechnik inzwischen auch für sich entdeckt. So haben etwa Adidas und Nike Kollektionen virtueller Sportbekleidung als NFT aufgelegt.

(axk)