Kalifornien geht Spammern an den Kragen
Der US-Bundesstaat lässt ab sofort zu, dass Empfänger unerwünschter Werbe-E-Mails zivilrechtlich gegen die Absender vorgehen.
Der kalifornische Gouverneur Gray Davis hat gestern ein Gesetz [1] unterzeichnet, das das Versenden unverlangter Werbe-E-Mails verbietet. Kalifornische Empfänger unerwünschter Botschaften haben nun die Möglichkeit, zivilgerichtlich gegen Spammer vorzugehen. Diesen drohen Strafen von 1000 US-Dollar je E-Mail und bis zu 1 Million US-Dollar je Werbekampagne. US-Medien berichten, die kalifornische Regelung sei eines der strengsten Anti-Spam-Gesetze, zumal Privatpersonen erstmals die Möglichkeit haben, selbst auf Schadenersatz zu klagen. In anderen Staaten könnten nur staatliche Stellen Klagen einreichen.
Bisher mussten E-Mail-Betreffzeilen nur den Hinweis "ADV:" bei gewöhnlichen Werbesendungen oder "ADV:ADLT" bei Werbesendungen für Erwachsene tragen. Außerdem mussten die E-Mail-Marketing-Unternehmen den Empfängern die Möglichkeit bieten, sich aus dem Verteiler auszutragen (Opt-out). Nun muss nach der Ergänzung des Business and Professsions Code jede Werbe-Mail ausdrücklich vom Empfänger erlaubt worden sein (Opt-in). E-Mail-Adressen dürfen nicht mehr zu Werbezwecken aus dem Internet gesammelt oder auch verkauft werden. Auch gefälschte Header und irreführende Betreffzeilen stehen nun unter Strafe.
Siehe dazu auch: (anw [2])
- Großbritanniens Anti-Spam-Gesetz ist schlechtes Vorbild [3]
- Australien will vorbildlich gegen Spam kämpfen [4]
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Links in diesem Artikel:
[1] http://info.sen.ca.gov/pub/bill/sen/sb_0151-0200/sb_186_bill_20030911_enrolled.html
[2] mailto:anw@heise.de
[3] https://www.heise.de/news/Grossbritanniens-Anti-Spam-Gesetz-ist-schlechtes-Vorbild-85619.html
[4] https://www.heise.de/news/Australien-will-vorbildlich-gegen-Spam-kaempfen-85525.html
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