Kampagne für das Metaverse: Meta sieht 440 Milliarden US-Dollar Einfluss

"Wenn das Metaverse sich wie die Mobiltechnologie entwickelt" – diesen Grundsatz nimmt Meta für eine Analyse der Auswirkungen des Metaverse.

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Metas Vorstellung eines Lehrbesuchs im antiken Rom des Metaversums.

(Bild: Meta Blogbeitrag)

Lesezeit: 2 Min.

Meta glaubt fest an eine glorreiche Zukunft des Metaverse. Um diese zu erreichen, beginnt in Europa eine groß angelegte Kampagne, in der die Auswirkungen der digitalen Welt auf das soziale und wirtschaftliche Leben aufgezeigt werden sollen. Ein White Paper, von Meta selbst in Auftrag gegeben, besagt, dass das Metaversum in Europa nach einem Jahrzehnt 440 Milliarden US-Dollar zum regionalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) beitragen könnte. Dieser Zahl geht allerdings voraus, dass die Entwicklung jener der Mobiltechnologie entspräche. Ob dieser Vergleich nicht doch eher hinkt, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.

Schon jetzt, meint die umbenannte Facebook-Mutter, habe virtuelle Realität spürbare Wirkung auf das Leben. Dennoch dauere es noch zehn Jahre, bis die Entwicklung ihre vollen Blüten trage. Dafür brauche man eine branchenübergreifende Zusammenarbeit von Expertinnen, Wissenschaftlern, der Zivilgesellschaft, Regierungen und Regulierungsbehörden. "Die heute beginnende Kampagne soll dazu beitragen, diesen Austausch frühzeitig zu starten und die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Stakeholdern und Expert*innen in Europa und darüber hinaus anzustoßen", heißt es im Blogbeitrag. Der Konzern will also Regulierungsbehörden ins Boot holen. Mit einer solchen Kampagne werden aber freilich auch Unternehmen erreicht, denen das Metaverse schmackhaft gemacht werden soll.

Die Österreichische Post etwa hat erst in dieser Woche ein Hauptquartier im Metaverse eröffnet und dort eine neue digitale Briefmarke präsentiert. Meta selbst träumt in der Kampagne davon, dass Menschen sich im Metaversum in 3D weiterbilden können – so sollen Architektur und Geschichte auf eine neue Art zum Leben erweckt werden, als es Whiteboards und Flachbildschirme können. Fachkräfte könnten ausgebildet, beispielsweise chirurgische Eingriffe in einer virtuellen, sicheren Umgebung geübt werden. "Das Metaversum wird nicht von einem einzelnen Unternehmen entwickelt werden. Wir arbeiten mit politischen Entscheidungsträger*innen, Expert*innen und Industriepartner*innen zusammen, um es zum Leben zu erwecken."

Thesen zum Metaverse gibt es zahlreich. Jene von Matthew Ball hat die für die c't angeschaut und stellt sie vor. Dabei geht es nicht nur um die Visionen Facebooks, sondern auch die Vorstellungen Microsofts, Siemens und Nvidias von einer digitalen Welt. Von hilfreichen Anwendungen im Metaversum spricht auch John David N. Dionisio, Professor für Computerwissenschaft am Seaver College.

(emw)