Kartellklage gegen Microsoft in Südkorea

Der Betreiber von Südkoreas größtem Internet-Portal hat eine Kartellrechtsklage gegen Microsoft eingereicht.

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Von
  • Holger Bleich

Der Betreiber von Südkoreas größtem Internet-Portal hat eine Kartellrechtsklage gegen Microsoft eingereicht. Das Unternehmen Daum Communications glaubt, dass die Redmonder durch die Integration des MSN Instant Messengers in Windows XP den Wettbewerb von Messaging-Systemen behindern. Deshalb verlangt Daum nun 10 Milliarden Won, umgerechnet rund 7,33 Millionen Euro Schadenersatz von Microsoft.

Die Plattform von Daum bietet beispielsweise einen Freemail-Dienst und via hauseigenem Instant-Messaging-Service erreichbare Online-Communities namens "Cafés" an. 35 Millionen südkoreanische Surfer haben sich dort registriert. Microsoft nutze seine Monopolstellung am Betriebssystemmarkt aus, um auch seine beherrschende Stellung am Markt für Instant-Messaging-Systeme auszubauen und fairen Wettbewerb zu verhindern, erklärte Daum-Chef Lee Jae-Woong.

Zur Untermauerung legte sein Unternehmen dem Gericht Zahlen vor: Im August 2001 habe Daum 20,3 Prozent Marktanteil bei Messaging-Systemen in Südkorea innegehabt. Im April 2003 seien es nur noch 6,4 Prozent gewesen. Im gleichen Zeitraum sei Microsofts Marktanteil von 29,4 Prozent auf 75,5 Prozent gestiegen. (hob)