Kaspersky wickelt Geschäft im Vereinigten Königreich ab

Kaspersky stellt seine Geschäfte in Großbritannien ein. Offenbar müssen knapp 50 Mitarbeiter in London gehen.

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Angestellte verlassen ein Geschäftsgebäude mit Kaspersky-Aufschrift und der Flagge des Vereinigten Königreichs darauf

(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Image Creator durch heise online / dmk)

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Nach dem Ende des Geschäftsbetriebs in den USA wickelt Kaspersky nun auch das Geschäft im Vereinigten Königreich ab. Medienberichten zufolge müssen die "weniger als 50 Mitarbeiter" des Londoner Büros gehen.

Gegenüber heise online bestätigte Kaspersky den Schritt. "Kaspersky wird den Betrieb der britischen Niederlassung abwickeln", erklärt das Unternehmen. Der Geschäftsbetrieb in dem Land soll sich auf den Partnerkanal umorientieren. "Dieser Schritt ermöglicht unserem Unternehmen, vorhandene Geschäftsmöglichkeiten im britischen Markt effizienter zu nutzen und den geschäftlichen Wohlstand zu stärken", führt Kaspersky aus.

Wie das Unternehmen weiter erklärt, erhalten Kunden und Partner im Vereinigten Königreich vollen Zugang zum europäischen Team von Kaspersky und dessen Partnernetzwerk. "Dadurch werden wir weiterhin Kasperskys Cyber-Security-Produkte und -Dienste anbieten."

Demnach bleibe die europäische Region ein Schlüsselmarkt. Die aktuellen Änderungen spiegelten Kasperskys Konzentration auf geschäftlichen Erfolg und Profitabilität wider. Das sei die Schlüsselstrategie des Unternehmens für die künftige Geschäftsentwicklung.

Zusammenhänge mit dem Kaspersky-Bann in den USA stellt das Unternehmen nicht her. Allerdings dürften die geschäftlichen Einbußen signifikant sein, die durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und dem damit einhergehenden Misstrauen gegenüber der russischen IT-Security-Firma einhergehen. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat etwa eine noch immer gültige Warnung vor Kaspersky-Schutzsoftware ausgegeben. Juristisch ergibt sich daraus jedoch kein Mangel im Sinne des Gewährleistungsrechts, entschied kürzlich das Landgericht München I.

In den USA stellte Kaspersky nach dem faktischen Distributionsverbot der US-Regierung ebenfalls den Geschäftsbetrieb ein. Kunden mit Antivirensoftware aus der russischen Softwareschmiede wurden ohne weitere Rückfragen kürzlich auf die Antivirensoftware UltraAV des wenig bekannten Anbieters Pango umgestellt. Google hat das Verkaufsverbot zudem weit ausgelegt und Kaspersky-Software und die Entwickleraccounts aus dem Play Store geworfen – weltweit.

(dmk)