Katastrophenwarnungen ab Mitte 2002 auch per Handy

Ab Mitte 2002 will die Bundesregierung die Bevölkerung über Katastrophen auch per Handy informieren.

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Am heutigen Montag startete ein satellitengestütztes Kommunikationssystem für Warndurchsagen. Das System soll im Katastrophenfall Informationen von Zivilschutzverbindungsstellen schnell und flächendeckend zu den Lagezentren von Bund und Ländern sowie zu den Landesrundfunkanstalten übertragen. Ab Mitte kommenden Jahres soll es diese Informationen auch für Handys und Funkuhren geben, heißt es nun aus dem Bundesinnenministerium; derzeit fänden Feldversuche mit Mobilfunkunternehmen statt.

Das System wurde im Rahmen der Neuorganisation des Zivilschutzes geschaffen. Nach Angaben des Ministeriums hatte die Einführung eines modernen bundesweiten Warnsystems schon vor den Terror-Attacken in den USA am 11. September höchste Priorität. Innenminister Otto Schily betonte: "Aufgrund der terroristischen Bedrohung und der veränderten Gefahrenlage muss die Struktur des Katastrophen- und Zivilschutzes grundlegend überprüft werden." Die Bundesregierung habe damit bereits vor geraumer Zeit begonnen.

Mehr als 650 Satellitenempfangsanlagen werden von dem Nachrichtenverteilsystem erreicht. Warnmeldungen, die mit "höchster Priorität" gekennzeichnet werden, können innerhalb von 20 Sekunden weitergegeben werden. Künftig sollen die Lagezentren der Länder mit Empfangs- und Sendestationen ausgestattet werden, damit bei begrenzten Katastrophenfällen auch regional schnell informiert werden kann. (anw)