Kaufhof testet Logistik mit RFID-Tags

In einem Pilotprojekt testet die Kaufhof Warenhaus AG zusammen mit dem Textilunternehmen Gerry Weber bis Ende September den Einsatz von berührungslosen Transponder-Etiketten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 119 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

In einem Pilotprojekt testet die Kaufhof Warenhaus AG zusammen mit dem Textilunternehmen Gerry Weber bis Ende September den Einsatz von berührungslosen Transponder-Etiketten. In dem dreimonatigen Test haben die beteiligten Unternehmen die gesamte logistische Kette vom Hersteller über das Kaufhof-Lager bis zu den beiden am Projekt beteiligten Filialen in Münster und Wesel verfolgt, um die "Grenzen und Einsatzmöglichkeiten dieser Technik sowie die Anforderungen an die Hersteller" zu testen.

RFIDs (Radio Frequency Identification) sind kleine Chips, die in der Regel ohne eigene Stromversorgung eine Kennung aussenden, um Gegenstände, zum Beispiel Waren in einem Kaufhaus, zu identifizieren. Die Kennung der Chips soll bis auf eine Entfernung von 30 Metern erfassbar sein. Da das Signal deutlich mehr Informationen tragen kann als ein Barcode und zudem noch einfacher auszulesen ist, könnte der umfassende Einsatz von RFIDs logistische Prozesse erheblich beschleunigen. Datenschützer haben jedoch erhebliche Bedenken, dass Kunden mit Hilfe der Tags ausspioniert werden.

Sobald ein Kleidungsstück in dem Versuch bei Kaufhof eine Schleuse mit Sende- und Empfangseinheit passiert, sendet der Transponder alle Informationen über Farbe, Größe oder Artikelnummer. Im Wareneingang lassen sich so ganze Stangen an Bekleidung automatisch erfassen, ohne dass sie in die Hand genommen werden müssen. Im Verkaufsraum selbst können die Mitarbeiter den Bestand mit mobilen Lesegeräten erfassen. Zusätzlich registrieren Lesegeräte am Regal Warenbewegungen. Auch an den Kassen sind Leser angebracht, um die Abwicklung zu beschleunigen. Beim Verkauf werden die Transponder nach Angaben des Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS), das den Versuch zusammen mit dem Institut für Materialfluss und Logistik (IML) begeleitet, allerdings entfernt. (wst)