Auf Beinen oder Rollen: Kawasakis Roboter-Ziegenbock Bex als Reit- und Lasttier

Kawasakis vierbeiniger Roboter Bex kann Menschen und Lasten befördern – auf Beinen oder Rollen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen

Kawasakis Roboter kann als "Reittier" genutzt werden. Aber Helm nicht vergessen.

(Bild: shu channel (Screenshot))

Lesezeit: 2 Min.

Das japanische Unternehmen Kawasaki Robotics hat auf der International Robot Exhibition Tokio 2022 einen Roboter-Ziegenbock mit dem Namen Bex vorgestellt, der je nach Beschaffung des Untergrunds auf vier Beinen laufen oder auf Rollen fahren kann. Der offenbar von einem in den Gebirgsregionen Afrikas und Eurasiens heimischen Steinbock inspirierte elektrisch angetriebene Roboter kann so als "Reittier" genutzt werden, aber auch um Lasten zu transportieren oder ferngesteuert Inspektionsarbeiten vorzunehmen.

Die Entwicklung von Bex sei ein Ableger der "Robust Humanoid Platform", dem Entwicklungsprogramm für humanoide Roboter von Kawasaki, erklärt Masayuki Soube, Entwicklungsleiter des Projekts. Demnach habe das Team bei der Entwicklung humanoider Roboter, die auf zwei Beinen laufen sowie Service-Robotern, die auf Rädern fahren, eine praktikable Zwischenlösung gesucht. Dabei sei Bex mit seinem hybriden Mobilitätssystem herausgekommen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Mit vier beweglichen Beinen kann Bex laufen, ähnlich wie der Roboterhund Spot von Boston Dynamics. Allerdings verfügt er zusätzlich über Räder an seinen Knien. So kann er auch rollend eingesetzt werden, um sich auf ebenen Flächen schneller fortbewegen zu können. Denn die Fortbewegung auf Beinen ist derzeit noch etwas langsam, wie ein Video der Präsentation von Bex zeigt.

Bex als eine Art "Reittier" und zur Beförderung eines Menschen einzusetzen, ist eine nicht ganz ernst gemeinte praktische Anwendung, verrät Soube. Zwar verfüge der Roboter dafür über einen Lenker und einen Sitz, tatsächlich sieht man Bex bei Kawasaki jedoch eher als Lastenträger, um etwa Material auf einer Baustelle oder landwirtschaftlichen Flächen zu transportieren oder auf großen Industrieanlagen Inspektionsarbeiten vorzunehmen.

Für die beiden letztgenannten Anwendungen sei Bex gerüstet. So kann er Lasten bis zu 100 Kilogramm tragen und mit einer Kamera ausgestattet und aus der Ferne gesteuert für Inspektionen genutzt werden. Der Körper von Bex könne flexibel für den jeweiligen Einsatzzweck angepasst werden, um verschiedene Kundenwünsche adressieren zu können.

Das Foto zeigt Bex in der Entwicklung.

(Bild: Kawasaki Robotics)

Boston Dynamics hatte mit dem BigDog bereits einen vierbeinigen Laufroboter als Lastenträger entwickelt. Auftraggeber dafür war die Denfense Advanced Research Projects Agency (DARPA), eine Behörde des US-Verteidigungsministeriums, die militärische Forschungsprojekte unterstützt und organisiert. BigDog und sein Nachfolger AlphaDog alias LS3 sollten US-Truppen in schwierigem Gelände unterstützen. Bex sieht dagegen deutlich ziviler aus und es scheinen von Kawasaki auch keine militärischen Anwendungen angedacht zu sein.

(olb)