Kein Feedback mehr für Apple: Entwickler wollen mehr Hilfe bei Fehlerberichten

Apple sammelt von Entwicklern Infos zu Fehlern in seiner Software ein. Doch zu selten gibt es Rückmeldungen. Ein Entwickler ruft nun zum Boykott auf.

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Icon des Feedback-Assistenten und ein X

Icon des Feedback-Assistenten und ein X.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Eine Gruppe von Entwicklern ärgert sich massiv darüber, wie Apple mit Fehlerberichten umgeht. Der bekannte Developer Jeff Johnson hat deshalb jetzt zu einem offiziellen Boykott des sogenannten Feedback-Assistenten aufgerufen. Mit dem Werkzeug sammelt Apple unter anderem Bugs in Betaversionen ein. "Ich organisiere ab sofort einen Boykott von Apples Feedback-Assistenten und fordere alle Apple-Entwickler auf, sich mir anzuschließen", schreibt Johnson in seinem Blog. Der Grund für die Kampagne ist die Tatsache, dass sich Apple nach dem Filing von Bugs über das Werkzeug nahezu tot stellt.

"Apple weigert sich zu sagen, ob sie gemeldete Fehler reproduzieren können oder nicht, selbst wenn wir ihnen genaue Schritte zur Reproduktion und Beispielprojekte in Xcode nennen", kritisiert Johnson. Doch das sei entscheidend, um festzustellen, ob Apple unsere Rückmeldungen ernst nimmt – "oder uns nur faul und bürokratisch an der Nase herumführt". Weiterhin schließt Apple erstaunlich viele "Feedbacks" mit einem "Untersuchung abgeschlossen – Diagnose mit aktuellen Informationen unmöglich". Eine Nachfrage gibt es nicht.

Auch werden Bugs bereits geschlossen, ohne Rückmeldung des Filers abzuwarten. Entwickler werden weiterhin genötigt, trotz fehlender Fixes Bugs mit neuen Betas zu testen, Apple gibt kaum Infos zu Bug-Duplikaten heraus und auch ein Filing per Web wurde verunmöglicht. Nicht mal eine Suchfunktion existiert. Zudem können Entwickler nur eigene Bugs einsehen, nicht die anderer Personen.

Johnson sieht in Beschwichtigungen, Apple habe schlicht keine Zeit für Rückmeldungen, kein Argument. "Ich finde dieses Argument nicht überzeugend, denn Apples Prioritäten, Zeitpläne und Personalausstattung werden von Apple selbst bestimmt – und zwar durch die Entscheidungen der Unternehmensführung."

Der Boykott richtet sich gezielt gegen den Feedback-Assistenten, nicht gegen andere Bug-Reporting-Systeme wie die von WebKit oder in Apples GitHub-Projekten. Diese Systeme seien besser. "Das Hauptziel des Boykotts ist es, Änderungen speziell im Feedback Assistant herbeizuführen, dem feindseligsten Bug-Reporter, den ich je gesehen habe." Johnson hofft, dass möglichst viele Developer der Kampagne beitreten – und vor allem, dass Apple endlich reagiert.

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(bsc)