Kein "Look Around"-Dienst von Apple in Deutschland
Während der Konzern angekündigte, seine Fotoautos in alle Bundesländer zu schicken, heißt es von deutschen Datenschützern, dass Bilder unveröffentlicht bleiben.
Apples hauseigene Street-View-Funktion "Look Around", die Teil von Apple Maps in iOS 13 ist, wird in Deutschland offenbar nicht verfügbar sein. Der iPhone-Konzern hatte entsprechende Fahrten mit Kamerawagen in der vergangenen Woche angekündigt und sogar bereits informiert, in allen 16 Bundesländern vorbeisehen zu wollen. Doch die dabei gewonnenen Aufnahmen werden wohl nur intern verwendet und nicht publiziert.
"NachdrĂĽcklich versichert"
Eine entsprechende Information gab die Bremer Datenschutzaufsichtsbehörde gegenüber dem Sender Radio Bremen durch. Apple habe "nachdrücklich versichert, dass es nicht plant, das Look-Around-Feature in Deutschland zu veröffentlichen", so Swantje Claussen von der Behörde. Der für Apple zuständige bayerische Datenschutzbeauftragte Thomas Kranig bestätigte gegenüber iFun.de diese Aussage.
Apple hatte zuvor angekündigt, dass die Fahrzeuge neben Foto-Kameras auch mit Laser-Radaren ausgestattet sind, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf. Es erfolge eine automatische Verpixelung von Autokennzeichen und Gesicherten. Apple teilte eine "fast 100-prozentige Trefferquote" hierbei mit, dies hätten Versuche in San Francisco gezeigt.
Apple löscht auf E-Mail-Bitte
Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen – etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt.
Die Aufnahmen würden in die USA, wo Apple seinen Hauptsitz hat, übermittelt und dort gespeichert, so Radio Bremen. Sollte Apple seinen Panaromadienst doch irgendwann in Deutschland anbieten, könne das Unternehmen auf diese Aufnahmen zurückgreifen, heißt es in dem Bericht. Für die USA werden erste "Look Around"-Bilder bereits im Herbst erwartet. (mit Material der dpa)
[Update 29.07.19 15:08 Uhr:] Der bayerische Landesdatenschützer Thomas Kranig hat gegenüber der dpa betont, sollte sich Apple für den Start von "Look Around" in Deutschland entscheiden, "dann müsste neben einer transparenten und rechtzeitigen Information auch eine leicht zugängliche Widerspruchsmöglichkeit von Apple, wie Google dies für den Dienst Street View angeboten und ungesetzt hat, bereitgestellt werden". (bsc)