Keine Erhebung persönlicher Daten beim deutschen WebTV

Die Settop-Boxen von Microsofts WebTV zeichnen, wie Telepolis gestern berichtete, nicht nur alle vom jeweiligen Kunden gesehenen TV-Sendungen, Filme, Websites und Online-Bestellungen auf,

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Von
  • Florian Rötzer

Die Settop-Boxen von Microsofts WebTV zeichnen, wie Telepolis gestern berichtete, nicht nur alle vom jeweiligen Kunden gesehenen TV-Sendungen, Filme, Websites und Online-Bestellungen auf, sondern versehen das Interessenprofil auch mit einer digitalen Signatur. Damit werden aus anonymen Daten weitgehend vollständige Persönlichkeitsprofile mit Namen und Adressen.

Unklar war, wie dies beispielsweise in Deutschland ist. "Die Teilnehmer des deutschen WebTV-Feldversuchs sind davon nicht betroffen", beruhigt jetzt Thomas Baumgärtner, Pressesprecher des deutschen Ablegers von Microsoft. "Es werden keine persönlichen Daten erhoben und in der Marketingabteilung ausgewertet. Das lässt die rechtliche Situation hier gar nicht zu."

Weiterhin aber ungeklärt ist, warum WebTV offenbar per Default die E-mails seiner Benutzer mit digitalen Signaturen ausstattet, und vor allem, warum diese verdeckt angebracht sind. Microsoft Deutschland tippt auf die routinemässige Signatur durch einen Proxyserver, kann aber nicht ausschliessen, dass die Signatur auf das eingebaute sichere 128-bit Verschlüsselungsprogramm zurückzuführen ist. Sollte es sich, wie befürchtet, um individuelle Signaturen handeln, dann ermöglicht diese Praxis, trotz der Vergabe dynamischer IP-Adressen beim Login zu den WebTV- Servern, eine automatisiertes Tracking der User auf individueller Basis. (Erich Moechel)

Mehr in Telepolis: Microsofts Umgang mit Benutzerdaten bei WebTV. (fr)