Keine Idee von Elon Musk: Twitter arbeitet an Editier-Funktion seit 2021

Tweets sollen künftig verändert werden können. Doch das wirft Probleme auf. Erste Tests der geplanten Funktion sollen in den nächsten Monaten erfolgen.

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So könnte die Editierfunktion eines Tweets augerufen werden.

(Bild: Twitter (Screenshot))

Lesezeit: 3 Min.

Twitter hat bestätigt, an einem Editier-Button für Tweets zu arbeiten. Dies geht aus einer Antwort des Teams für Öffentlichkeitsarbeit bei Twitter von Dienstag hervor. Demnach arbeite Twitter bereits seit 2021 daran. "Nein, die Idee haben wir nicht aus einer Umfrage bekommen ;-)", schreibt Twitter weiter und spielt damit auf die von Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk am Montag initiierte Umfrage an, bei der Twitter-Nutzende über ein solches Feature abstimmen konnten.

Ein Editier-Button sei "die am meisten gewünschte Twitter-Funktion seit vielen Jahren", schreibt Jay Sullivan, Vizepräsident für Verbraucherprodukte bei Twitter. Allerdings müsse geprüft werden, wie sicher man eine solche Funktion machen könne. "Ohne Dinge wie Zeitlimits, Kontrollen und Transparenz darüber, was bearbeitet wurde, könnte Edit dazu missbraucht werden, die Aufzeichnung der öffentlichen Konversation zu verändern". Es habe deshalb oberste Priorität, die Integrität der öffentlichen Konversation zu schützen.

Entsprechend nimmt Twitter sich die Zeit, um das Vorhaben so umzusetzen, dass die selbst gestellten Anforderungen auch erfüllt werden. Erste Tests sollen "in den nächsten Monaten" beginnen. Einen genauen Zeitplan nennt Twitter dafür jedoch nicht, weist aber darauf hin, dass zunächst Nutzerinnen und Nutzer des Abo-Dienstes Twitter Blue in den Genuss des Editier-Buttons kommen werden. In den Tests von Twitter Blue Labs soll herausgefunden werden, "was funktioniert, was nicht funktioniert und was möglich ist", heißt es in dem Tweet des Kommunikationsteams von Twitter.

Grundsätzlich handelt es sich bei dem Editier-Button um eine Funktion, Tweets nachträglich bearbeiten zu können – etwa um Tippfehler oder inhaltliche Fehler zu korrigieren. Dabei sollen jedoch Antworten, Retweets oder Likes des unbearbeiteten Tweets nicht verloren gehen.

Der ehemalige Twitter-Chef Jack Dorsey, Vorgänger vom aktuellen Twitter-CEO Parag Agrawal hatte bereits 2018 auf die Schwierigkeiten bei der Umsetzung einer solchen Funktion hingewiesen und Bedenken geäußert. Aufgrund der Probleme mit der Transparenz der Änderungen an einem Tweet habe er gesagt, dass eine solche Funktion "wahrscheinlich nie" hinzugefügt werde, wie die BBC schreibt.

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Offenbar hat sich die Sichtweise darauf unter Agrawal geändert. Dass Elon Musk, der seit wenigen Tagen größter Anteilseigner bei Twitter ist und nun auch dem Vorstand angehört, mit seiner Umfrage den Anstoß für eine solche Funktion gegeben hat, scheint nun mit der Twitter-Antwort vom Tisch zu sein. Die Umfrage von Musk hat aber wohl den Fokus der Nutzenden erneut auf eine Tweet-Editieroption gelegt.

(olb)