Keine neue Dell-Fabrik in Ostdeutschland

Die Lohnkosten seien auch in Ostdeutschland verglichen osteuropäischen Ländern zu hoch, hieß es zu den Plänen des weltgrößten Comupterherstellers für einen weiteren Produktionsstandort in Europa.

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Von
  • dpa

Der weltgrößte Computer-Hersteller Dell wird sein neues Europa-Werk nicht wie erhofft in Ostdeutschland bauen. Der Computerriese will seine neue Produktionsstätte vielmehr in Osteuropa errichten. Damit werden auch die Hoffnungen der Stadt Halle auf die Fabrik mit zahlreichen Jobs zerschlagen. Sprecher des Unternehmens und des Wirtschaftsministeriums in Magdeburg bestätigten am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Wirtschaftswoche. Dell hatte in Halle Mitte September ein neues Vertriebs- und Servicezentrum für Deutschland eröffnet.

Dell habe im Zuge der Standortauswahl den Kreis der möglichen Regionen eingegrenzt, sagte der Dell-Sprecher am Standort Halle, Stefan Böttinger. "Deutschland ist aller Voraussicht nach nicht mehr dabei." Die Entscheidung zum endgültigen Standort für Europa sei noch nicht gefallen, werde aber noch in diesem Jahr getroffen. Maßgeblich für den Standort des Europa-Werks seien Kostenfaktoren.

Laut Wirtschaftswoche sind die Lohnkosten Grund für die Entscheidung gegen einen Standort in Deutschland. In Ostdeutschland seien sie zwar niedriger als im Westen des Landes, doch zu hoch im Vergleich zu den östlichen EU-Nachbarn, berichtet das Blatt unter Berufung auf das von Bund und Ländern getragene Industrial Investment Council (IIC), das Investoren für Ostdeutschland gewinnen soll. Als Favoriten für den Standort des Werks gelten Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei. Bisher produziert der texanische Computerhersteller in Europa ausschließlich in Irland.

In Deutschland waren für die gut 100-Millionen-Euro-Investition neben der Region Halle-Leipzig auch Erfurt, Berlin-Schönefeld und Rostock in Betracht gekommen. (dpa) / (jk)