Kennzeichen D: Neonazis dringen vor im Internet

Das Internet wird nach einem Bericht des ZDF-Magazins "Kennzeichen D" verstärkt zum zentralen Propagandaforum für Neonazis.

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  • dpa

Das Internet wird nach einem Bericht des ZDF-Magazins "Kennzeichen D" verstärkt zum zentralen Propagandaforum für Neonazis. Der Grad der Jugendgefährdung habe sich erheblich erhöht, sagte der Vizepräsident des baden-württembergischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Jürgen Doll, dem TV-Magazin (Sendetermin: heute, Mittwoch, 22.15 Uhr). Rechtsextremisten seien online in Bereiche vorgedrungen, die bislang nicht politisch beeinflusst gewesen seien. Verfassungsschützer beobachteten zudem eine zunehmende Finanzierung der rechtsextremen Szene durch das Internet. So sei in Hamburg ein neonazistischer Medienkomplex entstanden, der "Nachrichten, Unterhaltung und kommerzielle Interessen" bündele.

Auch international verstärkten rechtsextreme Internet-Betreiber ihr Angebot für Kinder und Jugendliche. Durch eine zunehmende Auslagerung der Internet-Strukturen ins Ausland gebe es für die deutschen Innenbehörden wenig Möglichkeiten, gegen die neonazistische Hetze vorzugehen. "Es gelingt uns zum Teil nicht, offene Mordaufrufe, die über das Internet verbreitet werden, beim Provider abstellen zu lassen", sagte der Leiter des brandenburgischen Verfassungsschutzes, Hasso Lieber, dem Magazin. (dpa) (cp)