Kernel-Log: Neue AMD-, HP- und SANE-Treiber; Linux-Wetterbericht aktualisiert

AMD hat eine neue Version der proprietären Linux-Grafiktreiber veröffentlicht. Für HP-Drucker gibt es aktualisierte HPLIP-Treiber und die neuen SANE-Backends unterstützen zahlreiche neue Scanner.

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Von
  • Thorsten Leemhuis

Der Patch-Fluss für den offiziellen Linux-Kernel ist nach der Veröffentlichung von 2.6.25-rc1 ein wenig zur Ruhe gekommen. Dafür waren die Macher einiger Projekte fleißig, die Treiber unabhängig vom Linux-Kernel pflegen. AMD hat dem monatlichen Veröffentlichungszyklus folgend die Catalyst-Grafiktreiber 8.02 für Windows und Linux veröffentlicht. Die Release Notes listen einige Korrekturen der neuen Linux-Treiber auf – zahlreiche korrigieren Fehler, die zum Systemabsturz führen.

Das von HP betreute Open-Source-Projekt HPLIP hat die Version 0.8.2 der HPLIP-Treiber für Drucker- und Scanner von HP zum Download freigegeben. Zu deren Neuerung zählt unter anderem die erstmalige Unterstützung der HP-LaserJet-Modelle P1005, P1006, P1505, P1505n und P2014 sowie dem HP Officejet H470.

Das auf Scanner-Treiber für Scanner verschiedener Hersteller spezialisierte Open-Source-Projekt SANE (Scanner Access Now Easy) hat derweil die SANE-Backends 1.0.19 veröffentlicht. Es enthält erstmals die als Backend bezeichneten Treiber cardscan (Corex Cardscan 800c), epjitsu (Epson-based Fujitsu), epson2 (verschiedene Epson-Modelle), hp3900 (unter anderem HP ScanJet 3970), hp5590 (unter anderem HP ScanJet 5590), hpljm1005 (unter anderem HP LaserJet M1005) und hs2p (Ricoh IS400-Serie). Viele der bereits längerem enthaltenen Backends wurden zudem überarbeitet – insgesamt unterstützen die Sane-Backends so zirka 760 Scanner (davon 199 "komplett" und 444 "gut"). Die Entwickler kündigten zudem an, dass die jetzt veröffentlichte Version wohl die letzte der 1.0-Serie von SANE sein wird; die nächste Version soll im größeren Maß überarbeitet werden, um die Funktionen moderner Scanner besser zu unterstützen.

Wer auf die Verbesserungen der neuen Treiber-Versionen nicht unbedingt angewiesen ist, sollte sich gut überlegen, ob er diese eigenhändig einspielt. So ist zwar das Kompilieren der Treiber-Pakete von AMD, HP und Sane nicht überaus schwer, die Nebeneffekte durch die manuelle Installation werden aber vielfach unterschätzt. So überschreiben die Installationsprogramme der Treiber schnell von der Paketverwaltung der Linux-Distribution gemanagte Dateien, wenn man sie nicht in die Schranken weist – ein Sicherheits- oder Distributions-Update überschreibt diese Dateien dann unter Umständen Tage, Wochen oder Monate später erneut und es entsteht leicht ein Kuddelmuddel, in dem nichts mehr so arbeitet, wie es soll. Zudem stimmen die Linux-Distributoren die ausgelieferte Software aufeinander ab und integrieren teilweise zusätzliche Funktionen oder Treiber – wer dies Zusammenspiel mit einem selbst installierten Treiber oder Linux-Kernel unterwandert muss mit Problemen rechnen, wie sie langjährige PC-Anwender vielleicht noch aus den Tagen von Windows 3.x kennen.

Vielen Schwierigkeiten geht man aus dem Weg, indem man sich etwas in Geduld übt und die Treiber mit auf die Distribution abgestimmten Paketen installiert – einige Distributoren liefern diese über kurz oder lang als reguläres Update aus; wenn das nicht der Fall ist, greifen fortgeschrittene Linux-Anwender im Zweifel am besten auf bereits kompilierte oder neu zu übersetzende Pakete aus dem Entwicklerzweig der nächsten Distributionsversion zurück. Diese Pakete lassen sich mit recht wenig Arbeit meist gut in die aktuellen Versionen der Distribution integrieren. Für proprietäre Treiber wie die von AMD bieten für die größeren Distributionen in der Regel externe RPM- oder DEB-Depots ("3rd-Party Repositories") Pakete an, die auf die jeweilige Distribution abgestimmt sind und sich ordentlich integrieren – nur meist dauert es einige Tage, bis sich neue Treiber-Versionen dort materialisieren.

Kernel-Log-Staccato: Stephen Rothwell hat einen git-Tree für die Linux-next-Kernelserie eingerichtet und veröffentlicht Ergebnisse von testweise durchgeführten Kompiliervorgängen. Linux-Kernel- und X-Entwickler David Airlie hat seine Gedanken zu einem Redesign vom DRM (Direct Rendering Manager) veröffentlicht. Der Linux Weather Forecast wurde aktualisiert und listet nun die mit Linux 2.6.25-rc1 eingetretenen Wetter-Phänomene.

Weitere HintergrĂĽnde und Informationen rund um Entwicklungen im Linux-Kernel und dessen Umfeld finden sich auch in den vorangegangen Ausgaben des Kernel-Logs auf heise Open: