Kernkraftwerksrückbau für Milliarden

Am AKW Greifswald arbeiten Experten am weltweit größten Abrissprojekt einer kerntechnischen Anlage - ein enorm teures Unterfangen, das auch bei Krümmel und Co. ansteht.

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Die jüngsten Störfälle im AKW Krümmel machen deutlich: Die 30 und mehr Jahre alte Technik, die in zahlreichen der 17 in Deutschland mit Betriebsgenehmigung ausgestatteten Kernkraftwerke verbaut ist, hat ihre Tücken. Entscheidet sich ein Kraftwerksbetreiber im Konzert mit den Aufsichtsbehörden schließlich dafür, eine Anlage stillzulegen, wird es ganz besonders kompliziert: Der umweltgerechte Abbau der Anlagen ist eine Wissenschaft für sich – und enorm teuer dazu.

Technology Review berichtet in seiner Juli-Ausgabe (aktuell am Kiosk oder hier portokostenfrei online zu bestellen) sowie nun auch online über die Arbeiten beim Rückbau des Atomkraftwerks Greifswald. Es ist das weltweit größte Abrissprojekt dieser Art – und gilt Beobachtern als Kompetenzsprung für einen internationalen Markt. Bedarf für das Wissen, das hier gesammelt wird, gibt es in zahlreichen Ländern.

Wenn die Schweißgeräte und Sägen 2013 nach 18 Jahren verstummen, wird das Projekt über drei Milliarden Euro gekostet haben – vielleicht aber auch wesentlich mehr. Schon mehrmals musste die Kalkulation nach oben revidiert werden. Den ursprünglichen Plan, sämtliche Gebäude abzureißen und das 450 Hektar große Areal wieder zur Wiese zu machen, ließ die Bundesregierung deshalb bereits fallen. Nur noch die Innereien des Kraftwerks sollen ausgebaut, wenn möglich dekontaminiert und weggeschafft oder vor Ort eingelagert werden.

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(bsc)