Kinderporno-Verfolgung: TOR-Nodes in Graz beschlagnahmt
Im Zusammenhang mit der Fahndung nach Kinderpornographie-Tätern wurde die Wohnung eines 20-jährigen Grazers durchsucht. Er arbeitet bei einem Internet-Provider und hat nach eigenen Angaben privat mehrere TOR-Nodes betrieben.
Im Zusammenhang mit der Fahndung nach Kinderpornographie-Tätern wurde am Mittwoch die Wohnung eines 20-jährigen Grazers durchsucht. Er arbeitet bei einem Internet-Provider und hat nach eigenen Angaben privat mehrere Nodes für den Anonymisierungsdienst TOR betrieben. Eine dieser IP-Adressen sei ins Visier der Polizei gerückt. Diesen Exit-Node habe er aber schon vor Monaten deaktiviert, weil ihn jemand für Hackangriffe genutzt habe. Der Mann betont, selbst nichts mit Kinderpornos am Hut zu haben.
Er berichtet, die Beamten hätten seine Hardware-Sammlung von rund 20 Computern, Spielekonsolen, externen Festplatten, Tablets, Smartphones, USB-Sticks, DVB-C-Receiver und so weiter beschlagnahmt. Einige in Betrieb befindliche Server seien nicht ordnungsgemäß heruntergefahren sondern einfach bei laufendem Betrieb vom Strom getrennt worden.
Beschlagnahmt worden sei außerdem eine geringe Menge THC-haltiger Substanzen, ein Taschenmesser, eine Machete sowie Handfeuerwaffen samt Munition. Dafür habe er die erforderlichen Genehmigungen, betont der Grazer. Noch am Mittwoch sei er zu einer Einvernahme gegangen. Er befindet sich auf freiem Fuß, darf Österreich aber nicht verlassen. Sobald er darf möchte er nach Slowenien umziehen.
Von der Ausstellung des Durchsuchungsbefehls bis zu dessen Durchführung sind mehr als zwei Wochen vergangen. Ob, wann und nach welchen Tatbeständen der Mann angeklagt wird ist noch nicht bekannt. (jk)