Kinobetreiber: Berlinale soll Netflix-Film vom Wettbewerb ausschließen

Weil die Netflix-Produktion "Elisa y Marcela" nicht regulär in Kinos laufe, soll die Berlinale sie vom Wettbewerb ausschließen, fordert die Kinobranche.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 171 Kommentare lesen
Kinobetreiber: Berlinale soll Netflix-Film vom Wettbewerb ausschließen

(Bild: Quim Vives / Netflix)

Lesezeit: 2 Min.
Von

Der Videostreamingdienst Netflix wird zum Streitfaktor bei bei der Berlinale: Mehrere Kinobetreiber forderten den Ausschluss eines Netflix-Films aus dem Wettbewerb des Berliner Filmfestivals. Es deute alles darauf hin, dass Isabel Coixets Drama "Elisa y Marcela" nicht regulär ins Kino komme, meinen sie. "Wir fordern daher, den Beitrag außer Konkurrenz zu zeigen", heißt es in einem Brief an Festivaldirektor Dieter Kosslick und Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU).

Bisher hätten über 180 Kinobetreiber den Aufruf unterschrieben, teilte der Verband AG Kino - Gilde deutscher Filmkunsttheater mit. Nach früheren Angaben Kosslicks wurde dem Festival versichert, dass der Coixet-Film in Spanien ins Kino kommt.

Streamingdienste produzieren immer mehr eigene Filme. Es gibt aber Debatten, ob sie bei Filmfesten mitmachen sollen. In Cannes gab es Auseinandersetzungen. In Venedig dagegen ging der Netflix-Film "Roma" ins Rennen und gewann den Goldenen Löwen. Die Kinobetreiber fürchten um ihre Geschäfte, weil Filme von Streamingdiensten oft nicht oder nur kurz ins Kino kommen. Netflix mache sich Festivals und Filmpreise zu Nutze, um die Kinos und alle anderen nachfolgenden Auswertungsmedien an den Rand zu drängen und die eigene Marktmacht auszubauen, so der Vorwurf im offenen Brief.

"Elisa y Marcela" soll am Mittwoch auf der Berlinale laufen. "Unser Stand ist, dass es einen Kinostart in Spanien geben wird", sagte eine Sprecherin des Filmfestivals am Montag. Netflix hält die Vertriebsrechte an dem Film und hatte in der Vergangenheit betont, dass der Film in Spanien ins Kino kommen soll. An diesen Plänen habe sich nichts geändert, hieß es auf Anfrage. (axk)