KirchMedia-Gläubigerversammlung ohne Ergebnis

Wider Erwarten wurde noch keine Vorauswahl im Bieterkampf um die Übernahme des insolventen Unternehmens getroffen.

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Von
  • Ekkehard Jänicke

In München wurde die Gläubigerversammlung des insolventen Medienkonzerns KirchMedia beendet. Im Verlauf des Treffens -- das in einem vom Gericht angemieteten Schwabinger Kino ablief -- wurde wider Erwarten noch keine definitive Vorauswahl im Konkurrenzkampf zwischen verschiedenen Bietern getroffen. Rund ein Dutzend Konsortien und Firmen sind an einer Übernahme von KirchMedia interessiert, darunter ein Bündnis aus den Verlagen Axel Springer, Heinrich Bauer, Spiegel sowie der HypoVereinsbank -- nach Eindruck von Teilnehmern wohl in der Favoritenrolle. Die Liste reicht darüber hinaus vom französischen Fernsehsender TF1 über US-Filmstudios bis zum ägyptischen Milliardär Haim Saban. Für die Übernahme der insolventen KirchMedia haben sieben der Konsortien bereits vorläufige Angebote vorgelegt. Die Angebote hätten eine Höhe von bis zu 2,6 Milliarden Euro, teilte KirchMedia im Anschluss an das erste Zusammentreffen der Gläubigerversammlung mit. Der Zuschlag für einen Investor werde für Ende August oder Anfang September erwartet.

Die Bieter hätten nun die Gelegenheit, einen weiteren Einblick in die Bücher des Unternehmens zu bekommen. Insgesamt hätten die Gläubiger rund 8,5 Milliarden Euro an Forderungen geltend gemacht. Diese Zahl lasse aber keinen Rückschluss auf die tatsächlich anzuerkennenden Ansprüche zu. Den Umsatz für das vergangene Jahr bezifferte KirchMedia auf 1,35 Milliarden Euro, den Verlust auf 2,17 Milliarden Euro. Ferner benannte das Unternehmen seine Bank- und Lizenzverbindlichkeiten mit 2,7 Milliarden Euro. (Ekkehard Jänicke) / (tol)