Klage gegen Yahoo wegen angeblicher Unterstützung von Spyware-Verbreitern

Zudem wird dem Internetportal- und Suchmaschinenbetreiber vorgeworfen, unlautere Mittel bei der Werbebanner-Vermarktung einzusetzen.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Der Internetportal- und Suchmaschinenbetreiber Yahoo sieht sich in den USA mit einer Sammelklage wegen angeblicher Kooperation mit Spyware-Verbreitern und dem Einsatz unlauterer Mittel bei der Werbebanner-Vermarktung konfrontiert. So soll das Unternehmen über sein Tochterunternehmen Overture gezielt versuchen, Umsätze über das so genannte Typo-Squatting zu erzielen. Dabei werden URLs mit abweichenden Schreibweisen bekannter Namen genutzt (statt www.disneychannel.com beispielsweise www.dissneychannel.com), um darauf Werbung zu schalten und in einigen Instanzen sogar Spyware zu installieren.

Laut Klageschrift, die beim US. District Court in New Jersey eingereicht wurde, soll Yahoo zudem wissentlich Verträge mit Werbepartnern gebrochen haben, indem Banner nicht auf den zugesagten Seiten mit hochwertigen Inhalten platziert wurden, sondern auf billigen Seiten, deren Leser für den Werbepartner keine Zielgruppe darstellen. Auch tue Yahoo zu wenig, um den Missbrauch von Pay-per-Click-Werbung zu verhindern. Durch das permanente Anklicken solcher Banner können konkurrierende Unternehmen einem wirtschaftlichen Gegner großen finanziellen Schaden zufügen. "Statt Sicherheitsvorkehrungen zu etablieren, haben die Beklagten diesen Missbrauch sogar noch gefördert", heißt in der Klageschrift.

Die Spyware-Vorwürfe gegen Yahoo beruhen insbesondere auf Erkenntnissen der New Yorker Staatsanwaltschaft im Zusammenhang mit Klagen gegen die Firmen Direct Revenue und Intermix. Die Behörde wirft den Unternehmen vor, in ausgedehntem Umfang Spy- und Adware verbreitet zu haben, die mittels verschiedener Tricks ohne Wissen der PC-Nutzer auf deren Rechner geschleust wird. Laut einem Bericht der eWeek soll Yahoo Werbebanner in den von diesen Firmen verbreiteten Adware-Programmen platziert haben. Yahoo wollte die Sammelklage bislang nicht kommentieren, in einem Statement habe das Unternehmen lediglich mitgeteilt, die eigene Position "energisch verteidigen" zu wollen, schreibt die eWeek. (pmz)