Klamotten online anprobieren
Ein personalisiertes, virtuelles Modell übernimmt für den Kunden die Anprobe. Online-Käufer profitieren außerdem von kostenlosen Extras.
Hosen, T-Shirts oder ganze Anzüge im Internet zu kaufen ist immer eine kritische Angelegenheit, denn kein Mensch weiß, ob die Klamotten letztlich auch richtig passen. Zum Glück gilt für Online-Einkäufe und Telefon-Orders ein 14-tägiges Rückgaberecht, sodass niemand in riesigen Schlabberhosen oder gesundheitsschädlich engen Hemden herumlaufen muss -- es sei denn, er will es nicht anders.
Um die Rücklaufquote beim Online-Kauf auf ein Minimum zu reduzieren, hat sich der Bekleidungshändler Land's End etwas Neues einfallen lassen: das persönliche, virtuelle Modell. Zuerst muss der interessierte Kunde einige Angaben zu Statur, Körpergröße, Gewicht, Gesichtsform oder Haarfarbe machen, und danach übernimmt das nach diesen Parametern erstellte Modell für den potenziellen Käufer den Gang in die Umkleidekabine. Grobe Patzer beim Kombinieren von Farben und Formen lassen sich damit vermeiden.
"Die Kunden verlangen in zunehmendem Umfang von Händlern massgeschneiderte Lösungen (customization)", sagt Sam Taylor, Vize-Präsident bei Land's End. Eine Binsenweisheit, denn schließlich will jeder Kunde, dass ihm die erworbene Kleidung auch passt. Immerhin bietet der Internet-Ausstatter einige kostenlose Extras, für die man bei C&A, in der Galeria Kaufhof oder bei Hettlage mit klingender Münze bezahlen muss: Land's End kürzt zum Beispiel Hosen, ohne seine Kunden zusätzlich zur Kasse zu bitten. Die Auslieferung der Ware verzögert sich dadurch allerdings um ein bis zwei Tage.
Nach Angaben des Anbieters hat das virtuelle Modell den Online-Absatz angekurbelt. Der Wert der bestellten Ware sei um sieben Prozent gestiegen und immer mehr Kunden entschließen sich zum Kauf. Die Anzahl der Internet-Surfer, die letztendlich auch den Bestell-Knopf klicken, sei um 34 Prozent nach oben geklettert. (ku)
