"Klare Sprache": KI macht Ton auf ARD-Sendern in Echtzeit verständlicher

Die TV-Sender der ARD erhalten eine neue Audiospur, in der die Sprache hervorgehoben und so verständlicher gemacht werden soll. Die meisten haben die jetzt.

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(Bild: ARD)

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Mit Ausnahme des MDR werden jetzt auch alle dritten Fernsehprogramme der ARD mit einer optimierten Tonspur namens "Klare Sprache" ausgestrahlt. Auch die Gemeinschaftssender Tagesschau24, One und Alpha können mit dem technisch aufbereiteten Audiosignal angesehen werden, teilte die ARD mit. Eingeführt worden war das im Juni, der MDR und weitere Sender wie der Kinderkanal und Phoenix sollen es später im Jahr erhalten.

In der optimierten Tonspur werden von "einer Art Künstlicher Intelligenz" in Echtzeit und ganz automatisch Hintergrund- und Nebengeräusche sowie Musik reduziert. Zuerst war die für Das Erste, den NDR, den WDR und den RBB eingeführt worden, jetzt wurde die Ausstrahlung weitgehend komplettiert.

Das Zusatzangebot soll unter anderem Menschen mit einer altersbedingten oder grundsätzlichen Hörminderung "ein optimiertes Hörerlebnis beim Fernsehen" bieten, hat die ARD zur Vorstellung erklärt. Dafür werde die Sprache in den Vordergrund gerückt, alles andere abgesenkt. Auch wem etwa Hintergrundgeräusche in Fernsehsendungen oder auch beigemischte Musik zu dominant sind, bekomme eine Alternative.

Testen lässt sich die Tonspur online beim Livestream des RBB, bei dem sich zwischen dem originalen Sendeton und "Klare Sprache" wechseln lässt (unten rechts über das Symbol für Untertitel). Direkt deutlich wird vor allem die leisere Musik.

Laut ARD kann die neue Audiospur direkt über die Fernbedienung des TV-Geräts im Audiomenü ausgewählt werden. Das Signal werde in den HD-Programmen über Satellit und "teilweise über DVB-T2 HD" ausgestrahlt. Außer beim RBB gibt es die Tonspur auch in mehreren Streams der anderen Fernsehsender, aber nicht bei allen. Kabel- und IP-Plattformanbieter könnten "Klare Sprache" ebenfalls verfügbar machen, einige Kabelnetzbetreiber würden das auch bereits tun. Detaillierte Anleitungen zum Zugriff gibt es bei der ARD.

(mho)