Kleine Heizdecke fĂĽr unterwegs
Akkubetriebene Wärmepflaster von Calopad sollen akute Muskelbeschwerden lindern und bei Krämpfen helfen. Unter der Kleidung getragen, fallen sie nicht auf.
Von Muskelschmerzen oder Krämpfen geplagte Menschen können mit dem akkubetriebenen Wärmepflaster Calopad über Stunden gezielt Tiefenwärme oder auch Kälte an verspannte Stellen bringen. Der zur Schmerztherapie und Muskelregeneration empfohlene Wärmepuck der Schweizer Firma haftet mit einem Pflaster auf der Haut. Es zwirbelt wider Erwarten kaum, wenn man diesen Haftstreifen wieder entfernt; wir haben es ausprobiert.
Der Controller selbst hält mit einem starken Magneten auf der flexiblen, wärmeleitenden Heizfolie, unter der wiederum eine sehr dünne Klebeschicht den Halt auf der Haut garantiert. Die hauchdünne Klebeschicht entsorgt man nach mehrmaligem Tragen. Sie ist ebenso wie das gesamte System medizinisch geprüft.
Ganz schön warm
An der ersten Version des Calopad konnte man nur wenig einstellen. Der auf der CES vorgestellte Nachfolger Calopad Pro integriert nun einen kleinen Bildschirm, der auf Wunsch den aktuellen Temperaturbereich des Wärmepflasters anzeigt. Die Verteilerfolie kann auf bis zu 42 Grad Celsius aufgeheizt werden. In Studien hat sich gezeigt, dass dies die noch gut verträgliche und zugleich wirksamste Temperatur gegen Verspannungen sei, erklärt der Schweizer Hersteller.
Der Controller variiert die Temperatur des Pflasters in Intervallen und kann alternativ auf bis zu 8 Grad herunterkühlen. Als Kühlkissen wechselt er dann zwischen 8 und 12 Grad Celsius. Der Temperaturbereich lässt sich per Smartphone-App oder direkt am Gerät an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Die App liefert zudem Videos mit Übungsvorschlägen und erstellt individuelle Trainingspläne zur Verbesserung der körperlichen Beweglichkeit.
Einer fĂĽr alles
Während man für Wärme- und Kältefunktionen bislang jeweils einen eigenen Controller benötigte, deckt das neue Calopad Pro beide Temperaturbereiche ab. Der Akku wird per USB-C geladen. Er ist zwar schweißresistent, verträgt aber weder Duschen noch Wannenbäder. Da das Wärmepflaster flexibel, leicht und nur wenige Millimeter dick ist, vergessen Nutzer schon mal am Körper, berichtet Calopad. Dann bestehe die Gefahr, dass das kleine Heizkissen mit unter die Dusche wandert, was einen kostspieligen Totalschaden des Controllers verursachen kann.
Ein zumindest spritzwassergeschützter USB-Anschluss wäre deshalb für die nächste Calopad-Version wünschenswert – zumal der Hersteller sein Produkt als besonders nachhaltig, verglichen mit herkömmlichen Wärmepflastern, bewirbt. Lediglich die hauchdünne Klebeschicht muss nach einigen wenigen Anwendungen entsorgt werden, weil andernfalls kein sicherer Halt gewährleistet ist. Jede Heizfolie soll sich dagegen für mindestens 50 Anwendungen eignen. Ein Calopad ohne Bildschirm kostet 230 Euro, Startersets bekommt man aktuell für unter 200 Euro. Die Pro-Version mit eingebautem Bildschirm und App-Unterstützung will der Hersteller demnächst für 300 Euro anbieten. Das Geschäftsmodell Calopads beruht damit eher auf den auswechselbaren Heiztapes (circa sechs Euro pro Stück) und Klebefolien (circa 2,50 Euro pro Stück).
Heise Medien ist offizieller Medienpartner der CES 2025. (uk)