Klimawandel: Die sieben heißesten Jahre am Stück, Hitzerekord in Europa

Das vergangene Jahr war zwar nicht das heißeste, es bestätigt aber einmal mehr die globale Klimaerwärmung. Europas Klimawandeldienst hat einen klaren Aufruf.

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(Bild: Andrey Myagkov/Shutterstock.com)

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Die vergangenen sieben Jahre waren weltweit die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen und in Europa war der Sommer so warm wie nie seitdem das standardisiert gemessen wird. Das sind nur zwei Ergebnisse aus dem Jahresbericht des EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, die nun vorgestellt wurden. Insgesamt war 2021 demnach das fünftwärmste Jahr in der Datenbank, die bis 1979 beziehungsweise teilweise 1950 zurückgeht. Die globale Durchschnittstemperatur hat das vorindustrielle Niveau um mehr als 1,1 Grad Celsius übertroffen, heißt es noch. Die Anteile der Treibhausgase CO2 und Methan an der Atmosphäre erreichte neue Höchststände von 414 ppm (Millionstel) und 1876 ppb (Milliardstel). Durch Waldbrände sind 1850 Gigatonnen Kohlenstoffdioxid ausgestoßen worden, 100 Gigatonnen mehr als 2020.

Wie es in der Zusammenfassung des Klimawandeldienstes der EU jetzt heißt, waren die ersten fünf Monate des Jahres noch vergleichsweise kühl, dann zogen die Temperaturen aber deutlich an. In Europa sei der Sommer dabei noch einmal heißer gewesen, als in den bisherigen Rekordjahren 2010 und 2018. Außerdem erinnern die Autoren und Autorinnen an die verheerenden Flutwellen im Sommer, die besonders Deutschland, Belgien, Luxemburg und die Niederlande getroffen haben. Im Mittelmeerraum habe eine Hitzewelle besonders Griechenland, Spanien und Italien betroffen, rufen sie noch in Erinnerung. Ein europäischer Hitzerekord von 48,8 Grad Celsius wurde aus Sizilien gemeldet. Starke Temperaturanomalien seien zudem in Nordamerika registriert worden.

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Beim Anstieg des CO2-Gehalts der Atmosphäre haben die europäischen Erdbeobachtungssatelliten eine Wachstumsrate (2,4 ppm/Jahr) gemessen, die leicht über der von 2020 (2,2 ppm/Jahr), aber merklich unter den Rekordraten aus den Jahren 2015 und 2016 lag (3,0 und 2,9 ppm/Jahr). Mit 16,3 ppb/Jahr sei der Anstieg des Methangehalts demgegenüber aber größer gewesen als jemals seit Beginn der Satellitenmessungen vor zwei Jahrzehnten. Woran das liegt, sei noch unklar. Schon 2020 sei er mit 14,6 ppb/Jahr außergewöhnlich hoch gewesen. Methan ist als Treibhausgas viel wirksamer als CO2, verbleibt aber viel kürzer in der Atmosphäre. Die Daten seien eine weitere Erinnerung, dass im Kampf gegen den Klimawandel dringend gehandelt werden müsse, kommentieren Vincent-Henri Peuch und Carlo Buontempo von Copernicus sowie Mauro Facchini von der EU-Kommission noch.

Die globalen Durchschnittstemperaturen im Vergleich zum Ende des 19. Jahrhunderts.

(Bild: Copernicus Climate Change Service/ECMWF)

(mho)