Kollege Roboter für die private Anwendung

Bislang sind humanoide Roboter kaum an praktische Realitäten angepasst – sie verbrauchen zu viel Strom und sind zu schwer. Ein US-Projekt soll das ändern.

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Die Forschungsgesellschaft SRI International will humanoide Roboter effizienter und billiger machen. Finanziert wird das Projekt von der DARPA, der Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Ziel ist, den Stromverbrauch auf ein Zwanzigstel zu drücken, so dass ein Roboter wie Atlas, ein humanoider Automat, der von Boston Dynamics entwickelt wurde, am Ende nicht viel mehr verbraucht als eine Mikrowelle. Und zwar bei gleicher mechanischer und Rechenleistung wie bisher.

Wie das gehen könnte, darüber schweigt sich SRI bislang aus. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Forscher etwa bei Atlas an der Hydraulik ansetzen, die die Gelenke bewegt. Sie könnten durch leichtere und billigere elektrische Bauteile ersetzt werden. In dieser Richtung werde in der Robotik derzeit viel gearbeitet, sagt Rich Mahoney, Direktor für Robotik bei SRI. "Wir haben viele überdesignte Dinge, weil auf niedrige Kosten und gutes Design nicht sehr geachtet wurde."

Atlas hat aktuell eine elektrische Leistung von stolzen 15 Kilowatt. "Damit kann man schon einen kleinen Straßenblock mit Elektrizität versorgen", sagt Alexander Kernbaum, Ingenieur bei SRI International, einer Non-Profit-Forschungseinrichtung. "Atlas müsste viel effizienter werden, um wirklich praktisch einsetzbar zu sein."

Im Vordergrund der Forschung habe bislang gestanden, erst einmal grundlegende Fragen zu beantworten, etwa ob man funktionierende, bewegliche Humanoide überhaupt bauen könne, sagt Mahoney. "Es ging darum: Ist das möglich?" Diese Frage sei nun beantwortet, so dass es an der Zeit sei, die Kosten der Einzelteile in den Armen, Beinen und Händen von Robotern herunterzubekommen, damit diese sich auch kleine Unternehmen und Verbraucher leisten könnten.

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(bsc)