Komplett-PCs und Notebooks: Intel verteilt Grafiktreiber jetzt auch selbst
Nutzer sind nicht mehr auf die Hersteller angewiesen, Treiber-Updates zu liefern, sondern können sie selbst auf Intels Webseite herunterladen.
![Intel Core i5-7500 Kaby Lake](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/2/8/8/6/4/2/1/Corei5_94400-ciw-16-9-e016ca094c170f88.jpeg)
(Bild: c't)
Intel gibt seine Grafiktreiber für alle Besitzer eines Notebooks oder Komplett-PCs mit einem eigenen Prozessor ab sofort frei. Nutzer kommen so regelmäßig an neue Grafiktreiber mit Spieleoptimierungen und Fehlerbehebungen, ohne auf den PC-Hersteller warten zu müssen. Bisher waren diese verantwortlich, Updates zu liefern – die Standardversionen von Intel ließen sich auf solchen Systemen nicht manuell installieren.
Mit der Version 26.20.100.8141 öffnet Intel nun seine Grafiktreiber, sodass sich diese auf allen Systemen mit Intel-Kombiprozessor installieren lassen. PC-Hersteller können angepasste Versionen weiterhin über Windows-Updates verteilen, Nutzer sind aber nicht mehr auf diese zur Aktualisierung angewiesen.
Die Änderung gilt für alle integrierten Grafikeinheiten ab der Core-i-6000-Serie alias Skylake, also ab GPU-Gen 9. Als Voraussetzung muss der Hersteller jedoch sogenannte DCH-Treiber auf Basis von Microsofts Universal Windows Platform (UWP) installiert haben. Interessant wird das neue Vorgehen insbesondere, sobald Intel seine ersten Xe-Grafikkarten und -chips verkauft – die Desktop-GPU DG1 soll Ende 2020 erscheinen.
GPU-Treiber von allen frei verfügbar
Zumindest für Grafiktreiber-Updates sind Anwender somit in keiner gängigen Konstellation mehr auf PC-Hersteller angewiesen. AMD hatte die GPU-Treiber für seine Ryzen-Kombiprozessoren in Komplett-PCs und Notebooks zwar zwischenzeitig ausschließlich über Hersteller ausgeliefert, seit der Vorstellung von Ryzen 3000U/H/G Anfang 2019 gibt es die Software jedoch wieder direkt von AMD.
Für eigenständige Grafikkarten und -chips bieten AMD und Nvidia schon seit vielen Jahren Radeon- und GeForce-Treiber über die eigenen Webseiten an. Regelmäßige Aktualisierungen laufen zudem über Microsofts Windows-Updates, sodass keine Abhängigkeit vom PC-Hersteller besteht.
[Update, 28.4., 16:20 Uhr:] Die separaten Treiberinstallationen funktionieren nur, wenn der Hersteller den PC mit sogenannten DCH-Treibern ausliefert, die auf Microsofts Universal Windows Platform (UWP) basieren. Mit den "Legacy"-Treibern von Intel klappt das nicht. (mma)