Komplett quelloffenes JavaFX verspätet sich
JavaFX ist mittlerweile an die alle vier Monate erscheinenden Java-Sicherheits-Updates gekoppelt, deswegen kann die RIA-Plattform wohl erst 2013 vollständig quelloffen vorliegen. Auf der JavaOne sprach Oracle noch von "Ende 2012".
- Alexander Neumann
Noch vor drei Wochen hieß es auf der JavaOne, dass die RIA-Plattform (Rich Internet Application) JavaFX bis zum Ende des Jahres vollständig als Open-Source-Software vorliegen werde. Nun hat Richard Bair, Projekt-Architekt für JavaFX, den Zeitplan geändert und den Termin auf Ende Februar 2013 korrigiert. Der Grund: Die von Oracle stark beworbene Technik zum Entwickeln von Desktop- und Weboberflächen ist mittlerweile an die Veröffentlichung der Sicherheits-Updates für Java gekoppelt. Gemäß dem viermonatigen Rhythmus, in dem solche Releases erscheinen, ist das nächste Sicherheits-Update allerdings erst im Februar vorgesehen.
Gewisse Teile von JavaFX liegen bereits quelloffen vor, begonnen hatte Oracle mit der Offenlegung Ende 2011. Die Technik soll langfristig vollständig in die Java Standard Edition (Java SE) integriert werden, aktuelle Java-Versionen bündeln die Technik bereits. Mit dem Erscheinen von Java 8 voraussichtlich im nächsten Jahr soll diese Bündelung beibehalten werden. JavaFX wird dann voraussichtlich synchron zur Java-Version ebenfalls die Versionsnummer 8 erhalten. Für Java 9 ist die Standardisierung der JavaFX-Techniken innerhalb des Java Community Process (JCP) geplant.
Die in das Projekt Involvierten bemühen sich, die Projektstruktur zu vereinfachen und die Build-Infrastruktur zu überarbeiten. Eines ihrer Ziele ist es offenbar, die Entwicklung von JavaFX aus einer IDE heraus zu vereinfachen. Zusätzlich wollen sie partielle und Cross-Builds ermöglichen, die Voraussetzung dafür schaffen, Projekt-Dependencies dynamisch zu laden, und die Anzahl der Codezeilen in Build-Skripten reduzieren. (ane)