Konzentrationswelle bei optischen Netzen rollt

JDS Uniphase, einer der führenden Hersteller von Komponenten für optische Netze, kauft den Konkurrenten SDL.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Konzentrationswelle unter den Herstellern von Komponenten und Geräten für optische Netze rollt weiter. Nicht nur die Geräte-Hersteller wie Cisco, Lucent oder Nortel sind im Kaufrausch – auch Firmen wie JDS Uniphase, nach eigenen Angaben führender Hersteller von Komponenten wie Lasereinheiten, Verstärker und WDM-Modulen für die Netzwerkindustrie, sind mit gut gefüllter Kriegskasse auf Einkaufstour. Nachdem der Konzern erst Anfang April Cronos, einen Hersteller von photonischen Switches, übernommen hatte, kauft JDS nun den Konkurrenten SDL durch einen Aktientausch im Wert von 41 Milliarden US-Dollar. Ist die Transaktion abgeschlossen, die von JDS als Fusion bezeichnet wird, soll SDL vollständig im Besitz von JDS sein und als Tochtergesellschaft operieren.

SDL war eine der ersten Firmen, die mehrere Lasereinheiten auf einem einzigen Chip beziehungsweise Silizium-Substrat erfolgreich auf den Markt brachte. Die Produktlinie reicht inzwischen von Laser-Dioden bis hin zu kompletten Modulen für Wavelength Division Multiplexing (WDM). Der Kaufpreis, den JDS für SDL bezahlt, ist übrigens ein deutliches Zeichen für den rapiden Konzentrationsprozess im Markt für optische Netzwerkkomponenten: Er liegt fast 50 Prozent über dem Börsenwert von SDL am Freitag – die Aktie schloss mit rund 295 US-Dollar, JDS zahlt aber rund 441 US-Dollar pro SDL-Papier in eigenen Aktien. Ein Grund dafür dürfte sein, dass auch einer der Hauptkonkurrenten von JDS, Corning, schon ein Angebot zur Übernahme von SDL abgegeben hatte: So langsam gehen den Großkonzernen der Branche die Kandidaten aus, die man noch übernehmen könnte, um die eigene Position im Markt der optischen Netze zu verbessern, dem ein rasanter Boom bevorsteht. (jk)