Kopierschutz in Windows Media Player angeblich geklaut

Der Spezialist für Digital Rights Management InterTrust Technologies hat den Software-Riesen Microsoft wegen Patentverletzung verklagt.

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Von
  • Daniel Lüders

Der Spezialist für Digital Rights Management InterTrust Technologies hat den Software-Riesen Microsoft wegen Patentverletzung verklagt. Die Firma aus Santa Clara bezichtigt den Redmonder Konzern, ihre Kopierschutz-Technik in seinem Windows Media Player verwendet zu haben. In der am Bezirksgerichtshof von San Jose eingereichten Klageschrift fordert die Firma Schadenersatz und Deaktivierung der entsprechenden Funktionen in der von Microsoft gratis verteilten Software.

Der Rechtsstreit wirft ein bezeichnendes Licht auf die aktuelle Situation am Markt. Viele Medienkonzerne haben sich mittlerweile dazu durchgerungen, ihre Produkte auch in digitaler Form über das Web anzubieten. Dadurch ist die Nachfrage nach Kopierschutztechniken für Audio- und Video-Dateien immens gestiegen. Microsoft hat alle Anstrengungen unternommen, sich frühzeitig den Löwenanteil dieses Marktes zu sichern. Sowohl in Windows als auch im Media Player sind die kopiergeschützten Formate ein fester Bestandteil, weshalb viele Musikkonzerne mittlerweile eine Partnerschaft mit Microsoft eingegangen sind.

Noch vor kurzem hatte InterTrust, die sowohl Hard- als auch Softwarelösungen in diesem Bereich anbieten, verlauten lassen, dass eine friedliche Koexistenz beider Unternehmen ohne weiteres möglich sei. Der angestrebte Prozess zeigt aber, dass die Luft in diesem Sektor wohl doch zusehends dünner wird. Ein Sprecher von Microsoft bedauerte, dass InterTrust nun den Rechtsweg eingeschlagen habe, anstatt die Möglichkeiten des freien Marktes durch mehr Innovationen auszuschöpfen. Der Anwalt von InterTrust schloss indes nicht aus, dass die Firma ihre Rechtsansprüche auch gegenüber weiteren Firmen, so etwa IBM, mit rechtlichen Schritten durchsetzen werde. (dal)