Kopiersoftware-Hersteller 321 Studios gibt endgĂĽltig auf

Im Juni dieses Jahres kündigte sich das Ende bereits an: 321 Studios stellt wegen der Verfügungen, seine DVD- und CD-Kopiersoftware sei illegal, den Geschäftsbetrieb ein.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Im Juni dieses Jahres kĂĽndigte sich das Ende bereits an: 321 Studios, Hersteller von CD- und DVD-Kopiersoftware, gibt auf. Nach der jĂĽngsten Klage von Atari (ehemals Infogrames), Vivendi Universal und Electronic Arts, dass die Software Games X Copy die technischen KopierschutzmaĂźnahmen, die in Videospiele eingebaut seien, umgehe und deshalb illegal sei, kĂĽndigte Firmenchef Robert Moore bereits den Gang zum Insolvenzgericht an.

Nun beendet 321 Studios seine Existenz: Man bedauere es, darüber informieren zu müssen, dass man den Geschäftsbetrieb eingestellt habe, einschließlich des Verkaufs, des Supports und der Bewerbung der Produkte. "Trotz der besten Bemühungen von 321 Studios, im Geschäft zu bleiben, haben die Entscheidungen gegen 321 Studios durch drei US-Bundesgerichte dazu geführt, dass 321 Studios nicht länger in der Lage sei, seine Geschäfte zu betreiben", heißt es mittlerweile auf der Website der Firma.

321 Studios hatte in den juristischen Auseinandersetzungen um die Frage, ob seine Kopier-Software nach dem US-Copyright-Gesetz DMCA illegal sei, diverse Niederlagen hinnehmen mĂĽssen. Zuletzt erwirkte der Kopierschutzhersteller Macrovision eine einstweilige VerfĂĽgung gegen die Software DVD X Copy.

Zuvor hatten bereits Hollywood-Studios und Filmfirmen gegen 321 Studios geklagt, da die Software durch Umgehen des Kopierschutzes den DMCA verletze. 321 Studios hatte aber noch Anfang des Jahres betont, man werde nicht zurückstecken und die juristischen Auseinandersetzungen bis zum Ende durchfechten. Gerade in den Verfahren wegen der DVD-Kopiersoftware hatte sich die Firma immer auf die Ansicht berufen, der Verschlüsselungsmechanismus CSS (Content Scrambling System) sei ursprünglich gar nicht nicht für den Kopierschutz gedacht. CSS soll die Zugriffskontrolle für die Medienunternehmen ermöglichen, wirkt faktisch aber auch als Kopierschutz -- die Gerichte jedenfalls sahen die DVD-Kopiersoftware von 321 Studios als illegal an. (jk)