Korea: Dumping-Untersuchungen gegen Microsoft

Wieder stehen Microsofts Marketingpraktiken im Fadenkreuz staatlicher Ermittler.

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Von
  • Egbert Meyer

Wieder stehen Microsofts Marketingpraktiken im Fadenkreuz staatlicher Ermittler. Nach einem Bericht der Korea Times untersuchen südkoreanische Behörden derzeit Vorwürfe, denen zufolge der amerikanische Softwarehersteller seine Produkte "zu Schleuderpreisen" anbietet. Microsoft verlange von koreanischen Schulen nur etwa ein Zehntel des üblichen Preises.

Die Sonderangebote nach dem Vorbild der in den USA gängigen "Campus Agreements" ist dem Microsoft-Konkurrenten Hangul & Computer ein Dorn im Auge. Der Hersteller des in Korea populären Textverarbeitungsprogramms Hangul droht nun mit einer Klage bei der Wettbewerbskommission (Fair Trade Comission). Nach Berichten aus Südkorea hat das Seouler Informationsministerium (Ministery of Information and Communication) vorsorglich erste Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, müsse Microsoft mit einer empfindlichen Strafe rechnen, meldete die Korea Times unter Berufung auf einen Mitarbeiter der Behörde.

Microsoft sieht den Untersuchungen gelassen entgegen. Ein Firmensprecher argwöhnte gestern, daß Hangul & Computer nur von eigenen Taten ablenken wolle. Das Unternehmen habe vor einem Jahr ebenfalls Kunden mit Niedrigpreisen geködert und damit den drohenden Bankrott abgewendet. (em)