Kostenlos in Hamburg surfen – WLAN-Ausbau gestartet

Nach langer Wartezeit ist es so weit: In Hamburg können Internetnutzer kostenlos im Netz surfen, wenn auch erst in wenigen Straßenzügen. Eine hohe technische Hürde, die im Weg stand, wurde dabei weggeräumt.

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Öffentliche WLAN -Angebote

(Bild: dpa, Martin Schutt)

Lesezeit: 2 Min.

Hamburg ist ins kostenfreie öffentliche WLAN für Internetsurfer eingestiegen. Seit Donnerstag können sich Nutzer nahe der Binnenalster über das freie Netz "MobyKlick" mit Smartphone oder Tablet ins Netz einloggen. Dort hat der Anbieter Willy.tell seine ersten Access Points eingerichtet.

Ein Speedtest zur Eröffnung habe eine Download-Geschwindigkeit von 142 Mbit/s ergeben, berichtet das Hamburger Abendblatt. Insgesamt sollen Hamburger Bürgern, Geschäftsreisenden und Touristen Bandbreiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde im Download zur Verfügung gestellt werden, kündigte der Anbieter an. Bis zu 500 Nutzer gleichzeitig könnten an einem Access Point versorgt werden, erklärt Willy.tel-Geschäftsführer Bernd Thielk. Das Unternehmen will die Zahl seiner Zugänge auf 180 bis Ende 2017 ausweiten und damit rund 3,3 Quadratkilometer der Hamburger Innenstadt abdecken.

Wie kommt der Nutzer ins Internet? Zwischen Alstertor, Gerhart-Hauptmann-Platz bis Ballindamm und Europa-Passage wird dem Nutzer als WLAN-Verbindung "MobyKlick" angezeigt, per SMS erhält er einen vierstelligen Code, er loggt sich damit ein und bleibt 24 Stunden angemeldet.

Den Anschluss der Access Points an sein Glasfasernetz hatte sich der Internetanbieter einfacher vorgestellt. An geplanten Standorten fehlten allerdings die notwendigen Stromanschlüsse. Dafür hat die Stromnetz Hamburg GmbH gesorgt, die extra Netz-Verteilstationen entwickelte. Darüber sollen neben der WLAN-Anbindung auch Anschlüsse unter anderem für Umweltsensorik oder Bürgerinformationen in Echtzeit möglich sein, wie Technikchef Thomas Volk ankündigte.

Der Internet-Anbieter will sein Gratis-Angebot mit Investitionskosten von rund einer Million Euro sowie laufende Betriebskosten finanzieren, indem er Firmenkunden einbezieht – vom Café, über Restaurants bis zum Warenhaus und den Einkaufspassagen. Sie sollen für das Angebot in ihren Räumen zahlen, der Nutzer im Geschäft surft weiter kostenlos. Die Störerhaftung, wenn Nutzer illegale Inhalte herunterladen sollten, übernehme der Betreiber, sagte Thielk. Nutzerdaten würden nicht gespeichert, versicherte er.

Neben Willy.tel bieten andere große Telekommunikationsanbieter wie die Deutsche Telekom oder Vodafone in Hamburg ihre Hotspots an, über die sich Kunden ins Internet einloggen können. Diese Zugänge sind allerdings nur zeitlich begrenzt kostenlos, anschließend fallen Gebühren an. Kostenlos hingegen sind auch die von der Freifunk-Initiative in der Stadt angebotenen Zugangspunkte, außerdem experimentiert auch die Hamburger Hochbahn mit der Bereitstellung von WLAN in Fahrzeugen und an Haltestellen. (mit Material der dpa) / (axk)