Kostenlos telefonieren - mit Werbespots dazwischen

"Also ick finde datt spleenig, watt ihr da macht", murrte die Berlinerin am anderen Ende, dann war das erste Werbetelefonat des neuen Pilotprojekts von o.tel.o beendet.

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"Also ick finde datt spleenig, watt ihr da macht", murrte die Berlinerin am anderen Ende, dann war das erste Werbetelefonat des neuen Pilotprojekts von o.tel.o beendet.

Was der Düsseldorfer Telekom-Rivale heute demonstrierte, sollen von Oktober bis Dezember rund 5000 Berliner in verschiedenen Testgruppen nutzen können: Gebührenfreie Telefonate, die durch im Minutentakt eingeblendete Werbespots finanziert werden. Rund zwanzig Firmen bekundeten bereits Interesse daran, auf diesem Wege zu werben. In Schweden und Finnland soll der Dienst landesweit eingeführt werden.

Art und Dauer der Werbespots können je nach Testgruppe variieren; alle Teilnehmer sollen aber bis zu eine Stunde umsonst telefonieren können. Verbindungen zu 0190er-Nummern oder Mobilfunkpartnern sowie Auslandsgespräche wird die über eine 0130er-Nummer erreichbare o.tel.o-Vermittlung jedoch nicht erlauben.

Wer billiger durchs Internet surfen möchte, muß allerdings mit einigen Schwierigkeiten rechnen. Denn nach jeweils 60 Sekunden, mit Beginn der nächste Werbeeinblendung, dürfte die Fehlerrate drastisch steigen, wenn nicht gar die Modemverbindung ganz unterbrochen wird. Man sollte auf jeden Fall das Carrier-Timeout auf 30 Sekunden hochsetzen, denn so lange sollen die Werbespots maximal dauern. Faxübertragungen, die eine Minute unterschreiten, könnten hingegen reibungslos funktionieren.

Klar ist, daß o.tel.o und die Werbetreibenden aufmerksam die Resonanz verfolgen und die bundesweite Einführung der Werbetelefonie davon abhängig machen, wie die Berliner auf die Spots reagieren. (Dusan Zivadinovic) (ad)