Kostenloses BeOS 5 ist da

Seit heute steht "Free BeOS", die Personal Edition des Betriebssystems BeOS 5, zum Download bereit.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 169 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Hans-Peter Schüler

Seit heute steht "Free BeOS", die Personal Edition des Betriebssystems BeOS 5, zum Download bereit. Der Hersteller Be gibt auf seiner Webseite eine Reihe von FTP-Servern als Bezugsmöglichkeiten an, die bislang aber allesamt nur schwer zu erreichen sind. Der Grund dafür dürfte eine Überlastung mit Download-Versuchen sein.

Die rund 50 MByte große Datei soll im Wesentlichen die gleiche Software enthalten wie die kommerzielle Professional Edition. Nur aus lizenzrechtlichen Gründen will Be der "großen Version" den Web-Browser Opera, den Realplayer G2 sowie einige MediaCodecs, etwa zum Kodieren von MP3-Stücken, mitgeben. Im Unterschied zur Vollversion setzt die kostenlose Variante keine eigene Festplattenpartition voraus, sondern bringt das BeOS-Filesystem BFS in einer Imagedatei unter. Startet man das Programm "BeOS.com", bootet das System; ein zuvor geladenes Windows wird automatisch heruntergefahren.

Der c't-Redaktion liegt eine Betaversion der Professional Edition vor, die derzeit unter dem Codenamen "Maui" entwickelt wird. Die meldet sich intern noch als Version 4.6 und wirkt auch eher wie eine Detail-Überarbeitung der altbekannten Release 4.5. Immerhin unterstützt BeOS jetzt mehr PC-Komponenten, darunter weitere Grafik- und Soundkarten sowie FireWire-Peripherie.

Neu ist überdies das CDDA-Filesystem, das Audio-Tracks von Musik-CDs unmittelbar nach dem Mounten als WAV-Dateien anzeigt. Die Konversion erfolgt dabei in Echtzeit; auf einem Pentium-II-PC mit 300 MHz und 64 MByte RAM ließen sich solche Dateien ohne Aussetzer abspielen. Weiterhin enthalten beide BeOS-Varianten jetzt ein Programm zum Brennen von CDs. Die angekündigte Neuimplementation des Netzwerkservers und die erwartete OpenGL-Hardwarebeschleunigung sind dagegen noch nicht enthalten, sollen aber nachgereicht werden.

Der Ex-Apple-Manager und Be-Chef Jean-Louis Gassée versucht bereits seit mehreren Jahren, sein Betriebssystem als Alternative zu Windows, Mac OS und Linux zu etablieren. Bislang blieb der Durchbruch allerdings aus. Mit der kostenlosen Variante und der Spezialversion Be IA für Internet-Appliances will die Firma jetzt ihren Marktanteil verbessern. (hps)