Kräftemessen zwischen AMD und Intel

AMD will neue Käuferschichten mit 64-Bit-Prozessoren ködern -- Intel hält mit dem schnellen Pentium 4 und drastischen Preissenkungen dagegen.

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Von
  • Egbert Meyer

Mit der Neuvorstellung von AMDs Thoroughbred–Kern für den Athlon XP geht der Wettlauf der Chiphersteller in eine neue Runde. Noch hat AMD das vor einem Jahr selbst gesteckten Ziel von 30 Prozent Marktanteil bis Ende 2001 nicht erreicht. Aber Intels einziger großer Konkurrent könnte im Herbst richtig auftrumpfen, wenn der erste bezahlbare 64-Bit-Prozessor für Desktop-PCs die Branche aufmischen soll.

Lange Zeit rechneten die schnellen Athlons von AMD schneller als Intels Pentium 4, obwohl dieser höhere Taktfrequenzen erreichte. Doch mittlerweile hat sich das Blatt gewendet, die teuren Pentium-4-Renner liegen vorn. Daran ändert zwar auch der neue Athlon-XP-Kern namens "Thoroughbred" nichts, doch dank verkleinerter Strukturen und dadurch verbilligter Produktion ist AMD im Preiskampf gut gerüstet.

Ende des Jahres soll nun die AMD-Produktfamilie mit den Codenamen Sledgehammer und Clawhammer den x86-Markt umkrempeln. Erstmals kommen 64-Bit-Prozessoren auf den Markt, die für Privatkunden erschwinglich sind. Doch es dürfte einige Zeit dauern, bis nicht nur Betriebssysteme, sondern auch alltägliche Anwendungsprogramme die neuen Möglichkeiten wirklich ausnutzen. Ein 64-Bit-Prozessor kann zwar theoretisch bestimmte Berechnungen doppelt so schnell ausführen. Die tatsächlichen Geschwindigkeitsvorteile hängen allerdings von vielen Faktoren ab, so dass man diesen Wert in der Praxis nur selten erreichen wird.

Natürlich feilt auch Intel an schnelleren Prozessortypen: Der Pentium-4 soll zum Jahreswechel 3-GHz erreichen und im kommenden Jahr in einer überarbeiteten Version mit neuen Funktionen erscheinen. Zuvor bringt Intel noch den 64-Bit-Serverprozessor Itanium-2 heraus. AMD will Anfang 2003 mit den 64-Bit-Opterons kontern. Mehr über die Zukunftspläne der großen Chiphersteller sowie zum neuen Athlon XP und die 64-Bit-Architekturen von AMD und Intel lesen Sie in der aktuellen c't, ab Montag im Handel. (em)