Kreative Bastelprojekte gegen die Sommerhitze

Zum Wochenende ist mit Rekordhitze zu rechnen, aber dagegen kann man ja was machen. Und zwar schnell: Bauen Sie einfach eines der Projekte aus der Make-Online-Community nach, die für Kühlung sorgen.

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Hoch "Annelie": Diese Bastelprojekte helfen gegen die Hitze
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Inhaltsverzeichnis

PC-Lüfter, Leitung, Bleiakku: Fertig ist myFan. (Abbildung: Serviervorschlag)

Mit der nächsten Hitzewelle ist es wie mit Weihnachten: Man weiß genau, dass sie kommt, verdrängt sie aber, bis sie unmittelbar vor der Tür steht und sich nicht mehr ignorieren lässt. Wem jetzt vor dem Wochenende graut, an dem mancherorts die 40-Grad-Grenze überschritten werden soll, der kann sich allerdings noch wappnen – vorausgesetzt, es ist genug Computerschrott im Haus. Wie es geht, zeigen ein paar ausgewählte Projekte aus unserer Make-Online-Community.

Standventilator mit der Kraft der vier CPU-Pusten

Die hochwertigen Ventilatoren, die in Rechner und deren Netzteile eingebaut werden, kühlen auch menschliche CPU-Gehäuse gut. Die minimale, aber batteriebetriebene portable Lösung stellt das Projekt myFan von Philipp Prause dar: Ein ausgemusterter PC-Lüfter wird mit dickem Installationsdraht auf einem Akku angebracht, wobei der Akku gleichzeitig als Fuß und der Draht als Schwanenhals für die Richtungskorrektur des Luftstroms dient.

Wenn die Post streikt, kann die gelbe Postbox auch die selbstgebaute "Klimatöse" aufnehmen.

Eher was für drinnen ist der Standventilator von Philipp Ruemmele, denn er wird durch ein 12-Volt-Steckernetzeil eines alten Routers betrieben. Dafür pusten hier vier Lüfter parallel in eine Richtung; der Fuß ist aus PC-Innereien wie Einbauwinkeln und Schienen zusammengeschraubt.

Heißer Grill statt heiße Games: Kaltluftgebläse Marke Eigenbau.

Die Klimatöse von Daniel Mitzlaff ist eine selbstgebaute Low-Tech-Klimaanlage, bei der die durch PC-Propeller verquirlte Luft – dank einer sinnreichen Konstruktion – vorab mittels Eiswasser aktiv gekühlt wird. Die Materialliste für dieses Projekt ist zwar etwas länger, aber Zutaten wie Wäscheleine, alte Handtücher, Plastikbox oder ein Schlauchklemmventil einer alten Sangriaflasche werden sich in vielen Haushalten sicher ohne Probleme finden lassen. Die Suche danach ist auf jeden Fall ein prima Vorwand, mal eine Weile in den kühlen Keller zu verschwinden.

Der Solardörrer trocknet am kommenden Wochenende Gewürze in Rekordzeit.

Es soll ja Leute geben, die erst ab 30 Grad aufwärts ihre Betriebstemperatur erreichen und richtig aufblühen, wenn die Sonne so intensiv lacht wie jetzt. Klar, dass zu so einem perfekten Sommertag auch das Grillen am Abend gehört. Der Kaltlüfter am Stiel hilft dabei: Das handliche Gebläse ist aus einem Joystick und einem CPU-Radiallüfter zusammengesetzt und schützt vor Hyperventilation beim Anfachen der Glut.

Dosen statt Downloads: Getränkeautomat mit Peltier-Element.

Wer die Energie der Sonne direkt ausnutzen will, um zum Beispiel Gewürze oder Früchte zu trocknen, kann sich einen Solardörrer nach dem Entwurf von Markus Schöll bauen, der zum Teil aus alten PC-Gehäuseteilen besteht. An normalen Julitagen sollen je nach Sonneneinstrahlung und Luftdurchzug im Innern 30 bis 50°C erreicht werden, an diesem Wochenende mag man sich die Innentemperatur gar nicht ausmalen. Bitte kein leicht entflammbares Dörrgut vewenden!

Was wäre eine Projektliste bei Make ohne eine Konstruktion des Extrembastlers Alexander Nemedi-Varga? Seine Idee zum heißen Sommer: Ein Dosenspender mit Peltier-Kühlung, bei dem ein entkerntes PC-Gehäuse zum Getränkeautomat wird.

Um die Getränke auch im Glas kühl zu halten, braucht es Eiswürfel. Die müssen natürlich nicht immer würfelförmig sein – mit Hilfe eines 3D-Druckers produzierte etwa die c't-Redaktion eine Form für c't-Logos aus Eis. Ja, zugegeben, die Form stammt nicht direkt aus dem 3D-Drucker, der lieferte nur eine Matrize, die dann nochmal mit flexiblem Material abgeformt wurde. Allerdings könnte mit neuen, elastischen 3D-Druckmaterialien auch die direkte Fertigung von Eiswürfelfomen gelingen.

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Man kann auch eine ganze mobile Minibar in ein Fahrrad einbauen (sogar inklusive Stereoanlage!) – Moritz Metz von dradio Wissen hat es für seine Sendung Eine Stunde Netzbasteln ausprobiert und beschreibt seine Erfahrungen auch in der aktuellen Make-Ausgabe 3/2015: "Das große Pläsier, das sich beim ausführlichen Ausprobieren des Bar-Rads an einem sonnigen Park-Abend entwickelte, brauche ich hier nicht zu beschreiben: Der Kater dauerte zwei Tage." Dieses Wochenende sicher länger, die Hitze macht's.

Wer demnächst in Urlaub fährt und sich Sorgen um seinen Garten macht, wird in der aktuellen Make-Ausgabe 3/15 übrigens ebenfalls fündig: Ab Seite 46 beschreibt unser Autor Charly Kühnast, wie aus einem Raspberry Pi zusammen mit einem Feuchtigkeitssensor, einem Magnetventil und ein paar Skripten eine vollautomatische Bewässerungsanlage wird. (pek)