Kritik an OpenAI: Kunstschaffende geben Zugang zu Video-KI Sora für alle frei

Die Video-KI Sora von OpenAI kann nur von Auserwählten benutzt werden. Einige haben das aus Protest geändert und das Tool freigegeben. OpenAI reagierte prompt.

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Realistisch wirkende Piratenschiffe in einer Kaffeetasse

Piratenschiffe in einer Kaffeetasse – generiert mit Sora

(Bild: OpenAI)

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OpenAI hat den bislang nur wenigen ausgewählten Personen offenstehenden Zugang zu hauseigenen Video-KI Sora gesperrt, nachdem mehrere Künstler und Künstlerinnen ihren Zugang aus Protest öffentlich gemacht haben. Das hat das KI-Unternehmen der Washington Post mitgeteilt. Die Video-KI konnte demnach etwa drei Stunden lang über ein Online-Werkzeug auf der Plattform Hugging Face benutzt werden. Dort schreiben die Verantwortlichen, dass sie "keine kostenlosen Bug-Tester und PR-Marionetten" seien. Eine Firma mit einem Gesamtwert von 150 Milliarden US-Dollar würde erwarten, dass hunderte Künstler und Künstlerinnen kostenfrei für sie arbeiten würden, so die Kritik.

Laut der US-Zeitung hat OpenAI den Kunstschaffenden einen kostenfreien Zugang zu Sora eingerichtet, über den sie die Video-KI testen konnten. Etwa 20 hätten die Gelegenheit genutzt und ein Online-Werkzeug eingerichtet, mit dem jeder und jede im Internet Videos darüber generieren lassen konnte. Im Gegensatz zu anderen Kunstschaffenden geht es der Gruppe dabei nicht um grundsätzliche Kritik an KI-Technik, versichert sie in dem Statement – "sonst wären wir gar nicht eingeladen worden". Womit man nicht einverstanden sei, sei die Art und Weise der Einbindung der Kunstwelt, mit der OpenAI offenbar darauf setze, über die Kunst Kritik den Wind aus den Segeln zu nehmen. Die Gruppe nennt das "Art Washing".

Der KI-Videogenerator Sora wurde im Februar vorgestellt; die Software erzeugt aus Textanweisungen realistisch aussehende Videos. Das Modell erzeugt Videos von bis zu einer Minute Länge und soll dabei eine hohe visuelle Qualität sowie eine präzise Umsetzung der Benutzervorgaben gewährleisten. Gedacht ist Sora sogar für Filmstudios, denen es bei der Produktion von Kinofilmen helfen soll. Gegenüber der Washington Post weist OpenAi nun darauf hin, dass die Teilnahme an dem Test freiwillig sei, niemand müsse Feedback geben. Ein Musiker, der es ebenfalls benutzen kann, weist darauf hin, dass die Kritik jetzt von einer kleinen Minderheit gekommen sei, die meisten wären begeistert. OpenAI mache alles richtig.

(mho)