Krypto-Finanzdienst Celsius: Nach Insolvenz Klage gegen den Ex-Chef eingereicht

Die New Yorker Generalstaatsanwältin wirft dem ehemaligen Chef von Celsius Betrug in Milliardenhöhe vor. Nun will sie die Zahlung von Entschädigungen erreichen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Burning,Golden,Bitcoin,Coin,In,Red,Smoke,Background.,Cryptocurrency,Concept,Pleite,Kryptowährung,Crash

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Ein halbes Jahr nachdem Celsius Insolvenz angemeldet hat, hat die Generalstaatsanwältin von New York eine Klage gegen den Mitgründer und ehemaligen CEO der US-Kreditplattform eingereicht. Letitia James wirft Alex Mashinsky vor, Hunderttausende Investoren und Investorinnen um Kryptogeld betrogen zu haben. Es soll um Milliarden US-Dollar gehen. Der damalige Chef habe die sich verschlechternde finanzielle Situation des Unternehmens falsch dargestellt und zu vertuschen versucht. Außerdem hätten ihm Lizenzen für seine Tätigkeit gefehlt. James will nicht nur erreichen, dass Mashinsky für die finanziellen Schäden aufkommt, sondern in dem US-Bundesstaat keine Geschäfte mehr tätigen darf.

Auf der Celsius-Plattform konnten Kundinnen und Kunden Kryptogeld auf einer Wallet lagern und dafür Zinsen einstrichen. Die Zinsen hingen von Höhe und Art der Einlage ab – bis zu 18 Prozent Jahreszins wurden teilweise angeboten. Die Coin-Einlage wurde dann fürs Staking verwendet oder an Profi-Anleger verliehen, die damit Geschäfte machen. Celsius war eine der größten Firmen in dem Feld der Krypto-Kredite mit über 1,7 Millionen Kunden. Nach den Kursrutschen der Kryptowährungen im vergangenen Frühjahr hat Celsius wegen "extremer Marktbedingungen" den Handel sowie die Abhebungen von Kundeneinlagen gesperrt. Einen Monat später wurde in New York die Insolvenz angemeldet. Das hatte Auswirkungen bis nach Deutschland.

Die New Yorker Generalstaatsanwältin schreibt nun, dass Mashinsky als öffentliches Gesicht zahlreiche falsche und irreführende Aussagen zur Sicherheit, Kundenzahl und Investmentstrategien der Plattform gemacht habe. Wiederholt habe er etwa behauptet, dass Celsius sicherer sei als eine Bank. Die seien aber streng reguliert, während Celsius keinen solchen Vorgaben unterlegen habe und damit auch nicht entsprechend geschützt war. Viele Verluste von Celsius habe Mashinsky, bis der endgültige Kollaps viele Personen in den finanziellen Ruin getrieben habe. Vor Gericht soll Mashinsky nun dazu gebracht werden, Schadensersatz zu zahlen. Außerdem soll er in dem Bundesstaat New York kein Unternehmen mehr leiten dürfen.

(mho)