Kryptowährungen eingebrochen: Bitcoin zeitweise auf 45.000 US-Dollar gefallen
Auf die enormen Kursgewinne der vergangenen Wochen folgte die harte Korrektur am Kryptomarkt: Zahlreiche Währungen büßten bis 20 Prozent oder mehr ein.
Der Markt für Digitalwährungen steht weiter unter erheblichem Druck. Am Dienstag verloren große Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether erneut stark an Wert. Bei vielen digitalen Anlagen bewegten sich die Kursverluste im Vergleich zum Vortag sogar im zweistelligen Prozentbereich. Insgesamt scheint die Marktstimmung nach der jüngsten Euphorie heftig angeschlagen zu sein.
Das älteste und bei Weitem marktgrößte Kryptogeld Bitcoin fiel am Dienstagvormittag um zeitweise mehr als 15 Prozent zurück. Auf der Handelsplattform Bitstamp wurde zwischenzeitlich ein Kurs von 45.000 US-Dollar markiert. Noch am Wochenende hatte der Bitcoin wesentlich höher gestanden und ein Rekordhoch von 58.354 Dollar erreicht. Zur Stunde scheint es wieder eine leichte Erholung zu geben, der von der Plattform Coinmarketcap ermittelte Durchschnittspreis liegt bei rund 48.900 US-Dollar.
Gewinnmitnahmen im groĂźen Stil?
Die nach Marktanteil zweitgrößte Kryptowährung Ether verlor ebenso deutlich wie andere Digitalwerte, darunter XRP, Polkadot, Litecoin und Bitcoin Cash. Teils betrugen die Verluste zwanzig Prozent und mehr. Die Marktkapitalisierung aller rund 8500 Kryptowährungen fiel zeitweise auf 1,35 Billionen US-Dollar, nachdem sie am Wochenende ein Rekordhoch von etwa 1,76 Billionen Dollar erreicht hatte. Am vergangenen Freitag war erstmals die Schwelle von einer Billion Dollar überschritten worden.
Am Markt wird darüber gerätselt, warum die Stimmung am Kryptomarkt so schnell gedreht hat. Gewinnmitnahmen nach den spektakulären Zuwächsen der vergangenen Wochen könnten einer der Auslöser sein. Noch vor gut einem Jahr war ein Bitcoin weniger als 10.000 Dollar wert gewesen, seither hat sich sein Wert in der Spitze fast versechsfacht. Derart heftige Kurszuwächse stellen sich im Nachhinein selten als nachhaltig heraus.
Börsen kämpfen mit Traffic
Offenbar sorgten die bereits am Montag fallenden Preise auch für zunehmenden Verkaufsdruck an den Börsen. Zunehmende Panikverkäufe könnten eine Reaktion darauf gewesen sein. Ebenfalls ist auch eine ganze Reihe von voreingestellten Stopp-Loss-Orders denkbar, die ab einem bestimmten Kursniveau automatisch einen Verkauf auslösen und so den Preis weiter nach unten treiben.
Kryptobörsen hatten wegen der hektischen Marktbewegungen teilweise zu kämpfen. So musste etwa die Börse Binance eigenen Angaben nach wegen des hohen Börsentraffics die Abhebungen von Ethereum und darauf basierenden Tokenwährungen am heutigen Dienstag für rund eine Stunde aussetzen. Die Börse Kraken wiederum berichtete bereits am Montag von sehr starken Verkaufsbewegungen etwa für Ether und Cardano, die von Sonntag auf Montag ab ungefähr 3 Uhr nachts eingesetzt hätten. Ferner habe es trafficbedingt auch Probleme mit der Erreichbarkeit der Börsenseite gegeben.
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(mit Material der dpa) / (axk)