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Kuhscheiße in Datenströme verwandeln

Christof Windeck

HP-Forscher stellen ein Konzept vor, um ein Rechenzentrum mit Biogas aus einem Milchviehbetrieb zu betreiben.

Nicht ganz neu, aber besonders: Forscher von HP haben auf der Konferenz ASME 2010 [1] für Nachhaltige Energie ein Paper [2] präsentiert, das beschreibt, wie ein großer Bauernhof mit 10.000 Milchkühen 1 Megawatt an Leistung erzeugen kann. Das reiche für ein modernes Rechenzentrum aus.

Nach dem HP-Konzept wird zunächst aus Kuhmist Biogas (Methan) gewonnen, welches wiederum in Generatoren zu elektrischer Energie umgesetzt wird. Die Abwärme des Rechenzentrums soll unter anderem genutzt werden, um den Umwandlungsprozess der Gülle zu beschleunigen. Laut HP spart das Konzept nicht nur Energie, sondern schützt das Klima auch durch die Vermeidung von Methan-Emissionen.

Selbstverständlich könnte man auch andere Verbraucher mit Biogas-Energie betreiben, aber abgelegene Rechenzentren bieten als Verbraucher durchaus Vorteile: Die Datenströme, quasi die Endprodukte, lassen sich mit viel weniger Aufwand weiterleiten als etwa Biogas [3] selbst oder elektrische Energie, für die teure Strom-Trassen nötig würden. Nach demselben Prinzip soll ein Wellenkraftwerk [4] an der Nordküste Schottlands ein nahegelegenes Rechenzentrum betreiben, oder man könnte Solarenergie in abgelegenen Regionen nutzen. (ciw [5])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1003397

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.asmeconferences.org/ES2010/
[2] http://www.hpl.hp.com/news/2010/apr-jun/wastefordatacenter.html
[3] https://www.heise.de/news/Neuer-Schwung-fuer-Erdgas-vom-Acker-210122.html
[4] https://www.heise.de/news/Umweltfreundliche-Rechenzentren-in-Schottland-geplant-6581.html
[5] mailto:ciw@ct.de