Kunsthaus Hamburg: Rechtsstreit wegen Kinderfoto

Eine Künstlerin nutzte für eine Ausstellung im Kunsthaus Hamburg ein Werbefoto der sechsjährigen Tochter des Birkenstock-Geschäftsführers. Dagegen wehrt sich die Familie des Mädchens. Der Bildrechte-Streit beschäftigt das Gericht.

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Kunsthaus Hamburg: Rechtsstreit wegen Kinderfoto
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  • dpa

Auf einer Werbung des Sandalenherstellers Birkenstock mit Sitz in Neustadt (Wied) ist die kleine Tochter des Geschäftsführers abgelichtet. Eine Künstlerin verwendet das Foto für eine Ausstellung – dagegen wehrt sich die Familie des Mädchens am heutigen Freitag um 10.30 Uhr vor dem Hamburger Landgericht.

Die norwegische Künstlerin Ida Ekblad tapezierte einen Ausschnitt der öffentlichen Werbekampagne an die Wände des Hamburger Kunsthauses und verfremdete ihn mit einem Schriftzug. Birkenstock-Geschäftsführer Oliver Reichert und der Fotograf der Werbekampagne klagten daraufhin.

Der Fall führte zu mehreren, parallel laufenden Verfahren. Die Ausstellung musste vorübergehend geschlossen werden. Am Freitag wird es in einem Eilverfahren vor der Pressekammer nur um den Bildrechte-Streit zwischen der Familie Reichert und dem Kunsthaus gehen. Ob es schon eine Entscheidung geben wird, ist nach Auskunft eines Gerichtssprechers unklar.

Das Verfahren, das die Künstlerin betrifft, wird getrennt behandelt. Die Anträge des Fotografen, der Kunsthaus und Künstlerin vorwarf, das Urheberrecht verletzt zu haben, wurden von einer anderen Kammer bereits abgewiesen.

Ein Sprecher der Familie Reichert hatte der Deutschen Presse-Agentur gesagt, es gehe der Familie um die besonders schutzwürdigen Persönlichkeitsrechte der kleinen Tochter. (cbr)