Kurz informiert: Europol, Facebook, Cyberbunker, velibra

Unser werktäglicher News-Überblick fasst die wichtigsten Nachrichten des Tages kurz und knapp zusammen.

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Kurz informiert: Europol, Facebook, Cyberbunker, velibra
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Inhaltsverzeichnis

Europol hortet rechtswidrig zu viele Daten und verletzt damit auch die Privatsphäre unschuldiger Personen. Dies bescheinigt der EU-Datenschutzbeauftragte Wojciech Wiewiorowski der Polizeibehörde. Er hat ihr daher eine offizielle Rüge erteilt und zwei Monate Zeit gegeben, um einen "Aktionsplan" vorzulegen, mit dem das Problem behoben werden soll. Große Daten-Dumps von mehreren Terabyte pro Fall würden zum Standardverfahren. Dies könnte "tiefgreifende Folgen für die Betroffenen haben", warnt Wiewiorowski. Ohne eine ordnungsgemäße Anwendung des Grundsatzes der Datensparsamkeit und der in der Europol-Verordnung enthaltenen spezifischen Garantien liefen sie Gefahr, "unrechtmäßig mit einer kriminellen Aktivität in der gesamten EU in Verbindung gebracht zu werden".

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Mehr als 16 Jahre lang hat Facebook Holocaust-Leugnern eine Plattform geboten. Noch 2018 hat Facebook-Chef Marc Zuckerberg Holocaust-Lügen mit anderen "Fehlern" gleichgestellt. Jetzt haben Zuckerberg und sein Datenkonzern ihre Einstellung geändert: Den Holocaust zu leugnen oder zu verzerren, ist auf Facebook nicht länger willkommen. Löschungen werden allerdings nicht sofort erfolgen. Facebook muss erst seine internen Richtlinien aktualisieren, die mit der Zensur befassten Mitarbeiter umschulen und die Algorithmen neu trainieren.

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Die Schaltstelle für millionenschwere kriminelle Geschäfte im Darknet war in einem ehemaligen Bunker versteckt. Über fünf Etagen unter der Erde verteilt standen mehr als 400 Server, über die Kriminelle aus aller Welt Drogen verkauften, Kinderpornos verschickten, Cyberangriffe starteten oder Falschgeld vertickten. Ende September 2019 war der Cyberbunker im rheinland-pfälzischen Traben-Trarbach in einer großen Polizeiaktion ausgehoben worden. Am Montag beginnt der Prozess gegen die Betreiber. Acht Angeklagte müssen sich wegen Beihilfe zu rund 250.000 Straftaten vor dem Landgericht Trier verantworten.

Menschen mit Angsterkrankungen, die im Rahmen ihrer Therapie die Webanwendung velibra nutzen, hatten bis vor kurzem offenbar ganz realen Anlass zur Sorge: Zwei IT-Sicherheitsexperten haben eine Reihe gravierender Sicherheitslücken und -mängel in velibra entdeckt. Angreifer hätten diese missbrauchen können, um Angstpatienten als solche zu "enttarnen" und schlimmstenfalls deren Accounts mit sensiblen Daten zu übernehmen. Die Lücken wurden durch die velibra-Entwickler der Gaia AG geschlossen. Was bleibt, sind Zweifel am Prüfverfahren, das der App-Zulassung vorangegangen war.

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(igr)